"Reporting from the front", der Titel der diesjährigen Architekturbiennale, könnte auch für die Preview-Tage in Venedig gelten. Nicht ganz so martialisch, aber dennoch erschlagen von unendlich vielen Eindrücken. Sehen Sie hier eine mir schwer gefallene kleine Auswahl...
Der Chilene Alejandro Aravena sprüht vor Energie und dem Impetus, etwas verändern zu wollen, er ist glaubwürdig und uneitel, ihm geht es nicht (wie Rem Koolhaas zum Teil) um die Selbstdarstellung, sondern um die Sache; um das Aufzeigen von politischen, sozialen und ökologischen Missständen innerhalb der Architektur. Das merkt man der Ausstellung im Arsenale an und auch den Arbeiten im Hauptpavillon.
Als Gründer von "Elemental" hat Aravena, Jahrgang 1967!, viele Projekte realisiert, die im sogenannten sozialen Brennpunkt standen, in Problemvierteln. Hier haben er und sein Büro großartige Arbeit geleistet, die vor seiner Auszeichnung mit dem Pritzker Preis viel zu wenig bekannt war. Und weil Aravena weiß, dass er damit nicht alleine da steht und diese Arbeit auch für das saturierte Europa Bedeutung hat und mehr und mehr bekommen wird, rief er Architekten dieser Welt dazu auf, von Erfolgsstories vom Rand zu berichten. Nicht vom Rand der Welt, sondern vom Rand der jeweils individuellen Wahrnehmung.