Leuchtturmprojekt Konzertsaal – jetzt nicht kleckern, sondern klotzen?
Im Online-Debattenmagazin des BDA Bayern dreht sich die aktuelle Diskussion um den geplanten Konzertsaal für München. St. Petersburg, Los Angeles, Hamburg, Paris – um nicht den internationalen Anschluss zu verpassen, muss die Musikstadt München jetzt einen Konzertsaal bauen.
Seit Jahren wird in München über einen neuen Konzertsaal für die zwei Spitzenorchester der Landeshauptstadt diskutiert. Etliche Modelle, Varianten und Standorte waren bereits im Gespräch.
Die einen meinen, dass der neue Konzertsaal eine absolute Bereicherung für München darstellen würde, oder wie es auch der Konzertsaal München e.V. umreißt: er zieht große Künstler nach München, ist ein Gewinn für das Publikum, führt Kinder und Jugendliche aus allen Schichten an klassische Musik heran, findet breite Unterstützung in der Bevölkerung, ist eine Attraktion für München, ist ein wichtiger Standortfaktor, bietet den Musikern professionelle Arbeitsbedingungen und garantiert den Orchestern Entwicklungschancen.
Die anderen befürchten, dass unter Ausschluss städtebaulicher, ökologischer, denkmalschützerischer und funktioneller Anforderungen so kostenbewusst und schnell wie möglich gebaut wird, München einen „Konzertsaal zweiter Klasse" bekommt. Wieder andere fordern, dass für die Realisierung nicht nur architektonische Gesichtspunkte maßgebend sind, sondern für die Gestaltung des Konzertsaals im Inneren eine hervorragende Raumakustik für Orchester und Zuhörer zur Bedingung gemacht werden muss.
Dabei sprechen Statistiken schon von einem Aussterben der Konzertbesucher. Konzerträume müssen als Möglichkeitsräume angelegt werden, formulieren Konzertveranstalter.
Es äußern sich:
Christian Gerhaher (Sänger, München), Christian Krügel (Ressortleiter Süddeutsche Zeitung, München), Dr. Ludwig Spaenle (Bayerischer Staatsminister für Bildung und Kunst, Wissenschaft und Kunst, München), Prof. Dr. Eckard Heintz (ehem. Geschäftsführer der Gasteig München GmbH, Geschäftsführer der Kammermusikreihe "Nypmphenburger Sommer", München), Benjamin Haupt (Architekt, München), Martin Wöhr (Freunde des BRSO e. V., München), Thomas E. Bauer (Sänger und Intendant Konzerthaus Bayerischer Wald, Blaibach), Robert Rechenauer (Architekt, München), Helmut Brunner (Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, München), Edmund Wächter (Musiker, Vorsitzender Tonkünstler München e.V., München), Markus Krempels, M.A. Architektur (Angestellter bei Bermüller+Hauner Architekturwerkstatt, Nürnberg), Nadin Heinich (Architekturvermittlerin, Berlin, München), Robert Meyer (Architekt, München) und Peter Haimerl (Architekt, München).
Zum Mit-Diskutieren wird eingeladen!
Hier geht's zu BDAtalk