Quadratmeterkosten – nur Schall und Rauch?
Grundstückspreise schießen in den Himmel, die Baukosten hinterher. Da scheint es schlüssig, dass private Bauherren, Immobilienwirtschaft und öffentliche Baugesellschaften besonders auf den Geldbeutel schauen und Kostenobergrenzen festlegen. Doch hat die in Förderanträgen und Publikationen stolz verkündete Angabe der „Baukosten" überhaupt einen realen Aussagewert? Ist ein Gebäude, das offiziell mit „1600 €/qm" angegeben wird, tatsächlich so viel günstiger als ein vergleichbares für „2100 €/qm"?
In einem sind sich jedoch alle einig: Wir müssen möglichst schnell, möglichst viele Wohnungen in einer möglichst hohen Qualität, möglichst nachhaltig erstellen. Was klingt wie die Quadratur des Kreises, ist tatsächlich möglich, wie realisierte preisgekrönte Geschosswohnungsbauten in Holz- bzw. in Hybridbauweise zeigen: Zum Beispiel das Modellvorhaben energieeffizienter Wohnungsbau in Ansbach von Deppisch Architekten oder das Modellbauprojekt der GWG „Fernpaßstraße 36-42" der ARGE Kaufmann.Lichtblau.Architekten, ein Teil des Sanierungsgebietes Sendling-Westpark.
Der Architekt Michael Deppisch und Architekt Hans Otto Kraus, Geschäftsführer der GWG, mit 28 000 Wohnungen eine der größten Wohnungsgesellschaften im Raum München, werden in Impulsvorträgen ihre Projekte vorstellen und anschließend mit Moderator Frank Kaltenbach über den Sinn und Unsinn von Kostenangaben und Kostenvorgaben zu diskutieren.
Zur Einstimmung wird Prof. Herbert Meyer-Sternberg nach seinem Statement zum Begriff „tragbare Kosten" im Holzbau, einen kurzen Rückblick auf sein „Blaues" und sein „Rotes Haus" werfen, das er Ende der 1990er Jahre für die GWG geplant hat.