HOAI - Fluch oder Segen? Es diskutieren Franz Balda, Gerhard Matzig und Dr. Jürgen Schüppel.
Architektenleistungen werden in Deutschland bekanntlich über die so genannte HOAI, die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, abgerechnet. Diese garantiert einerseits Architekten und Ingenieuren ein auskömmliches Honorar sowie andererseits den Bauherren die Qualität der Bauplanung, Ausschreibung, Vergabe und Objektüberwachung. Damit ist gesichert, dass Wettbewerb nicht auf der Kostenebene, sondern bezüglich der Qualität der Arbeit stattfindet.
Die HOAI wurde mehrfach durch deutsche Gerichte bestätigt. Dennoch hat die EU ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland eingeleitet, da strittig ist, inwieweit die HOAI sich mit dem freien Wettbewerb in Europa vereinbaren lässt. Der Architektenschaft droht also der Verlust ihrer Honorargrundlage.
Im November-Architekturclub der Bayerischen Architektenkammer diskutieren der Architekt und Stadtplaner Franz Balda, der Architekturkritiker Gerhard Matzig sowie der Unternehmensberater Dr. Jürgen Schüppel, ob die HOAI tatsächlich ein Garant für das Entstehen von Baukultur ist und welche Chancen und Risiken mit dem Wegfall der Verordnung verbunden wären. Würde sich die Stellung der Architekten in Wirtschaft und Gesellschaft ändern? Gibt es Anzeichen dafür, dass sich eine europäische Charta zur Architekturqualität entwickelt?
Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es am 7. November 2016, 19.00 Uhr, im Haus der Architektur, Waisenhausstraße 4, München. Der Eintritt ist wie immer frei.