Patrick Lüth, Snøhetta Innsbruck, über das Dach als öffentlicher Raum.
Ein Kulturgebäude ist ein öffentliches Gut. Es sollte allen Bürgern zur Verfügung stehen, nicht nur einer Bevölkerungsgruppe mit spezifischem kulturellem Interesse. Dies gelingt dem Opernhaus von Snøhetta in Oslo. Das Dach des gesamten Gebäudes wird als nicht-kommerzieller öffentlicher Raum nutzbar gemacht. So entsteht eine städtische Landschaft, die frei begehbar ist und öffentlichen Raum anbietet. Dieses Gebäude ist damit zu einem Prototyp einer demokratischen Haltung in der Architektur geworden. Über dieses und weitere Projekte, bei welchen das Dach zur wichtigsten Fläche wird, berichtet Patrick Lüth, Geschäftsführer von Snøhetta in Innsbruck, in seinem Vortrag.
Snøhetta zählt zu den bekanntesten Architekturbüros Norwegens, wurde 1989 in Oslo gegründet und pflegte von Anfang an eine eigene Herangehensweise. Das Büro beschäftigt neben Architekten auch Landschafts- und Innenarchitekten sowie Brand Designer. Darüber hinaus arbeitet Snøhetta oft mit Künstlern zusammen wie z.B. dem Isländer Olafur Eliasson. Der Pavillon für die Londoner Serpentine Gallery 2007 war ein gelungenes Gemeinschaftsprojekt. Internationale Bekanntheit erlangte Snøhetta mit Gebäuden wie der Oper in Oslo oder der Bibliothek in Alexandria.
Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung „Die fünfte Ansicht – Von Gewölben, Schalen, Kuppeln, Dächern und ihren Ingenieuren" im Oskar von Miller Forum statt. Die Ausstellung ist vom 28.10. bis 27.11.2016, Dienstag bis Sonntag, jeweils von 12:00 bis 18.00 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.