BDA Landesvorsitzende Prof. Lydia Haack und ihr Team sehen ein zentrales Aufgabenfeld im Bereich der Nachwuchsförderung.
Am 27. Januar fand der Neujahrsempfang des Kreisverband München-Oberbayern statt. In der MUCCA-Halle auf dem Gelände des Kreativquartiers hieß Robert Rechenauer, BDA Kreisverbandsvorsitzender München-Oberbayern, die anwesenden Gäste willkommen, bevor er das Wort an die neue Landesvorsitzende Prof. Lydia Haack übergab.
Bei 700 Mitgliedern geht die Prozentquote der unter 40Jährigen gegen 0
In ihrer Rede machte diese die künftigen Schwerpunktthemen des BDA Bayern bei der „Zukunft des Architektenberufs" und der „Nachwuchsförderung" fest:
"Die Historie zeigt, dass es oftmals jene ‚Unerfahrenen' sind, die mit großartigen und preiswürdigen Lösungen überzeugen und so gelegentlich auch ‚erfahrene Büros' auf den zweiten Platz verweisen. Über einen erzielten Wettbewerbsgewinn war dann auch der Einstieg in die Selbstständigkeit möglich, denn der Nachweis für das Können war somit auch ohne ein Referenzobjekt erbracht. Diese Aufgeschlossenheit gegenüber den ‚Nicht-Etablierten' schwindet und besonders die ‚Jugend' scheint unserer Gesellschaft zu riskant zu sein."
Tatsächlich müssen BDA-Aspiranten von zwei Mitgliedern eingeladen werden und tatsächlich sind von den insgesamt 46 Neumitgliedern seit dem 1.1.2016 nur drei unter 40 Jahre alt: Max Otto Zitzelsberger, Prof. Wolfgang Rossbauer und Michael Kühnlein jun. von Kühnlein Architektur.
Landesvorsitzende Prof. Lydia Haack: "Junge Büros, talentierte Newcomer, aber auch kleine Bürostrukturen erhalten kaum noch Chancen, an öffentlichen Wettbewerben teilzunehmen. Oder sie scheiden in Vergabeverfahren von vorherein aus, da sie die geforderten Nachweise nicht erbringen können. Da aber der Anteil kleinerer Bürostrukturen mit bis zu vier Mitarbeitern ca. 85% aller Architekturbüros in Deutschland ausmacht, zeigt sich, wie unhaltbar dieser Zustand ist. Kaum jemand auf der Ausloberseite scheint ernsthafte Bedenken gegen diese heute praktizierte, baukulturell kontraproduktive und wettbewerbsfeindliche Ausschreibungspraxis zu hegen. Obgleich damit für den Auslober ein Verlust an kreativem Potential für seine Aufgabenstellung einhergeht."
Aktuelle Maßnahmen des BDA zur Nachwuchsförderung
2016 wurde unter maßgeblicher Mitwirkung von Prof. Lydia Haack erstmalig eine Kategorie Nachwuchspreis beim BDA Preis Bayern eingeführt. Der „max40 – Junge Architekten" ist ein weiterer Nachwuchspreis, der in Kooperation mit den BDA-Landesverbänden Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland ausgelobt wird. Die Preisträger 2016. Der aktuelle BDAtalk befasst sich ebenfalls mit der Thematik: „Bauen mit jungen Architekten – eine Chance für unsere Zukunft?"
Im Anschluss fand durch Robert Rechenauer eine Würdigung langjähriger Mitgliedschaften im BDA statt. Erwähnung fanden Prof. Heinrich Bäumler, Ernst Denk , Erich Heym, Prof. Uwe Kiessler, Gordon Ludwig, Prof. Otto Meitinger, Dieter Merz, Prof. Ferdinand Stracke und Prof. Bernhard Winkler, die auf eine 50-jährige BDA-Mitgliedschaft zurückblicken können. In diesem Rahmen wurde auch der anwesende Prof. Ferdinand Stracke auf die Bühne gebeten, der im Gespräch mit Robert Rechenauer einen kurzweiligen Einblick in sein langjähriges Wirken im BDA gab.