Die gerade fertiggestellten „Wohnhochhäuser am Hirschgarten" in München stellen ein Konzept für Zusammenleben in der Stadt vor – in einem Areal, das ursprünglich ausschließlich für Gewerbenutzung vorgesehen war. Im Jahr 2008 wurde dafür ein Realisierungswettbewerb durchgeführt, bei dem der Entwurf von Allmann Sattler Wappner Architekten den 1. Preis erhielt. Auf Basis einer vom Projekt-Entwickler LBBW Immobilien Capital GmbH initiierten Marktanalyse ist dann im Jahr 2012 ein Modell für zukünftiges Wohnen entwickelt worden. Heute bieten die beiden Wohntürme durch ihr architektonisches Konzept eine neue Aufenthalts- und Lebensqualität für die Bewohner und formen damit eine markante Adresse im neuen Stadtentwicklungsgebiet „Am Hirschgarten". Das Projekt gehört zu einer großen, neu erschlossenen Fläche, die durch die Verlagerung von Bahnhöfen und Betriebsabläufen der Deutschen Bahn in München entstanden ist.
Architektonischer Ausdruck für das „Sharing-Konzept"
Die Wohnhochhäuser, die unter dem Namen „Friends" vermarktet werden, repräsentieren die architektonische Umsetzung des Sharing-Konzeptes als neue, innerstädtische Wohnform: In beiden Türmen befinden sich von allen Bewohnern zu nutzende Dachterrassen und sogenannte „kitchen lounges". Diese effiziente Überlagerung von privatem und gemeinschaftlichem Raum basiert auf dem urbanen Konzept für zukunftsweisende Stadthaustypologien. Das Raumkonzept ordnet alle Wohnflächen effizient um den jeweils zentral gelegenen Versorgungskern, den sogenannten „cube" aus Bad, Küche und Haushaltsraum. So entstehen flexible und gut belichtete Räume und Wohnungen.
Identitätsbildendes Fassadenkonzept
Allmann Sattler Wappner Architekten haben ein gefaltetes Erkermotiv entwickelt und es zu einer reliefartigen Gebäudehülle geformt: Diese, über die Höhe und in den Ebenen versetzt rhythmisierten Ausformungen im Fassadenkleid erzielen die spezifische bauplastische Wirkung der Wohnhochhäuser. Die Fassadengestaltung folgt dabei typologisch Hochhausvorbildern mit raumhohen Fenstern, wie sie schon lange in anderen Metropolen existieren. Für die Bewohner ergeben sich durch die erkerartigen Fassadenaustritte mit einem 180 Grad-Rundumblick weite Sichtbezüge. Die zusätzlich gewonnene Wohnfläche schafft eine unverwechselbare, urbane Raumqualität.
Die Ausführungsplanung übernahm das Büro a+p Architekten aus München und das Tragwerk wurde von bwp Burggraf + Reiminger Beratende Ingenieure – ebenfalls aus München – geplant.