Zehn Thesen zum Wohnen. Welche Standards im Wohnen braucht eine sich verändernde Gesellschaft?
Das Thema Wohnungsbau ist derzeit überall präsent. Ein Mangel an Wohnraum betrifft viele Städte und so werden zügig neue Wohnungen benötigt, in großer Zahl und zu erschwinglichen Preisen. Wohnungsbau wird dabei in einem nicht unerheblichem Ausmaß durch ein Geflecht technischer Standards und Normen bestimmt, die alle Eventualitäten des Wohnens absichern. Standards, die ursprünglich in einem humanistischen Verständnis auf die miserablen Lebensverhältnisse in den Städten zu Beginn des 20. Jahrhunderts reagierten, sind zu einem ökonomisch optimierten und mechanistischen Regelwerk mutiert, das heute überholte Lebensformen festschreibt.
Welche Standards im Wohnen braucht eine sich verändernde Gesellschaft? Welche Standards sind nach einem gedanklichen „Re-Set" sinnvoll und wünschenswert? Und über welche Programmatik müssen sie verfügen, damit Wohnen bezahlbar bleibt, damit Menschen an ihrer Stadt teilhaben können und das Wohnen als architektonischer Raum begeistert?
Die aktuelle Wohnungsbaudebatte und die damit verbundene Frage, wie wir in Zukunft wohnen wollen und können, nimmt der Bund Deutscher Architekten BDA zum Anlass für seine Ausstellung Neue Standards. Zehn Thesen zum Wohnen. In zehn Thesen plädieren Architektinnen und Architekten dafür, die starke Fokussierung auf technische Standards und regulative Vorgaben gegen die Chance auf eine Dikussion um die Qualität des Wohnens einzutauschen; sie stehen ein für ein Wohnen, das sich auf Essenzielles besinnt und reich an Atmosphäre ist, für ein kompaktes Wohnen mit angepassten Raumstrukturen, für eine Verdichtung als Möglichkeit städtischen Lebens; für ein bezahlbares Wohnen, für Möglichkeiten, wie Menschen am Werden ihrer Stadt beteiligt werden können. Die Ausstellung versteht sich als Plädoyer für einen Perspektivwechsel im Wochnungsbau, der sich von Standardvorgaben löst und einen Diskurs über ein zukunftsweisendes Wohnen eröffnet.
Mit Unterstützung von Schnitzer&