33 kurze und lange Spielfilme aus 19 Ländern, Museums-Ausstellungen, ein Projekt-Pitch für Nachwuchskünstler, ein Experten-Symposium... über digitale Zukunftsmusik in der Vermittlung von Medienkunst, dazu Vorträge und zahlreiche internationale Gäste. Dem Alleinstellungsmerkmal einer weltweit einzigartigen Veranstaltung treu, nur neueste filmische Erzählformen ausschließlich in Filmen bildender Künstler vorzustellen, richtet sich der thematische Fokus in diesem Jahr auf das Spannungsverhältnis von Wirklichkeit und Fiktion.
Kurze und mittellange Formate von AES+F, Simon Fujiwara, Jesper Just, Rachel Maclean oder Shirin Neshat konkurrieren im Internationalen Wettbewerb mit abendfüllenden Kinofilmen, etwa dem im Afghanistan Krieg spielenden Ni le ciel ni la terre des jungen Franzosen Clément Cogitore, der das diesjährige Festival eröffnet. Der hochbrisante Shadow World von Johan Grimonprez beleuchtet die Strategien der internationalen Waffenlobby, Shoja Azaris Provinzdrama Simple Little Lives die Zerrissenheit, Frustration und Gewaltbereitschaft der weißen amerikanischen Jugend. Cheng Rans meditativer Monumentalfilm In Course of the Miraculous über das Verschwinden ist ebenso zum ersten Mal in Deutschland zu sehen wie Julian Rosefeldts Kinoversion seiner Dreizehn-Kanal-Installation Manifesto mit Cate Blanchett.
Die 13-teilige Filminstallation Manifesto ist eine Hommage an die bewegte Tradition und literarische Schönheit von Künstlermanifesten und befragt nicht zuletzt die Rolle des Künstlers in der heutigen Gesellschaft. Hauptdarstellerin ist die australische Schauspielerin Cate Blanchett, die 13 Charaktere von der Börsenmaklerin über die Punkerin bis hin zum Clochard spielt. Weitere Informationen dazu.
Insgesamt laufen im mit 25.000 Euro dotierten Internationalen Wettbewerb 18 Premieren.
In dessen Jury sind neben dem legendären amerikanischen Kameramann Ed Lachman (The Virgin Suicides, Erin Brockovich, I'm Not There, Carol) die deutsche Schauspielerin Nina Hoss, der französische Filmemacher und Akademiedirektor Alain Fleischer sowie der in Beijing lebende kanadische Künstler Tony Brown.
An Sonderveranstaltungen gibt es neben zahlreichen Künstlergesprächen im Museum Brandhorst eine Auswahl an asiatischen Filmen, ausgesucht von Doryun Chong, Chefkustos des künftigen M+ Museums in Hongkong, und Yung Ma, Kurator am Centre Pompidou Paris. Dann eine Schau mit Fotografien von Jurypräsident Ed Lachman in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie zahlreiche Museums- und Galerieausstellungen.
Diesjähriger Gewinner des mit 10.000 Euro dotierten Preises für das filmische Gesamtwerk ist der New Yorker Ian Cheng, von dem im Espace Louis Vuitton u.a. Live Simulations, immersive virtuelle Kunstwelten, gezeigt werden.
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