Zeitgenössische Architektur in Bayern

OTTObar in Venezia

Die OTTObar

Die Architektengruppe uns und Freunde haben zusammen mit den Künstlern von super+ eine bewegbare Bar entwickelt, ausgehend von der Bar der Bars, der American Bar von Adolf Loos in Wien.

Auf die beiden intimen Hauptfunktionen einer Bar reduziert (Barmann mit verlorenem Gast und tête-á-tête bei Kerzenschein), auf einer Grundfläche von 3,60 m × 1,20 m und einer Höhe von 3 Metern wurde ein Korpus geschaffen, welchen man durch eine Ordnung von vier Säulen betritt. Der Eingang wird von einem Leuchtschild aus Tiffany-Verglasung überstrahlt. Im Inneren wird man von einem unerwarteten Spiegel- und Raumeffekt überrascht. Der gesamte Barkörper bildet einen Triumphbogen, der den Besucher empfängt.

Die Bar ist nach ihrer ersten Ausstellungsadresse in der Ottostraße in München benannt. Prinz Otto zu Wittelsbach von Bayern regierte in der Zeit von 1832–1862 als König von Griechenland. Er schaffte dort eine Infrastruktur, die bis heute Bestand hat. Dazu zählen das Parlament, Straßen und Gebäude, aber auch Verwaltungsstrukturen wie die Krankenkasse und die Einführung des Reinheitsgebotes. Nach wie vor wird dort das FIX Bier gebraut, welches damals die Brauerei Fuchs nach Griechenland brachte.

Mittlerweile war die OTTObar an verschiedenen Orten zu Gast. Nach der Galerie Handwerk war sie auf der Internationalen Handwerksmesse, dort auf der Sonderausstellung Exempla, die ebenfalls von der Galerie Handwerk organisiert wurde. Auf der Handwerksmesse fand auch die Preisverleihung des Wettbewerbs „geplant und ausgeführt" statt, bei dem die OTTObar den Publikumspreis gewonnen hat. Für die Aufstellung in der großen Messehalle wurde die OTTObar um eine Säulenhalle, die das virtuelle Bild aus den Spiegelungen im Inneren außen real werden läßt, erweitert. Die Stoa erweitert sich wiederum durch Spiegel in die Unendlichkeit.

Die OTTObar ist noch in Venedig

Anlässlich der Eröffnung der 57. Biennale die Venezia erhielt die „barOTTO" einen Host auf der Dachterasse des Hotels Gabrielli Sandwirth mit Blick über die Lagune. Auf dem Weg zur Documenta in Athen folgte die Bar einer spontanen Einladung und glänzt derzeit als soziokulturelle Anlaufstelle. Sie wird zur barOTTO und macht sich italienisch.

Der Bau einer Stoa um die Bar herum bis hin zur Idee einer Agora und die fließend neu entstehenden Zusammenarbeiten mit Gästen aus aller Welt entwickeln das Projekt beständig bis hin zur Polis weiter.

Die OTTObar ist bis 21. Mai 2017 täglich von 16.00 – 22.30 Uhr geöffnet. Das Hotel Gabrielli, Riva degli Schiavoni, 4110, liegt direkt neben der Vaporetto-Station Arsenale. Es finden spontane Performances, Vorträge und Musikeinlagen von geladenen Gastkünstlern statt.

uns
uns ist ein Zusammenhang von gleich gesinnten und frei Schaffenden mit Hauptsitz in München. Das Haus Zenettistraße 17 auf dem Gelände des Viehhofs ist Ort ungebundenen akademischen Denkens und Handelns und gleichzeitig eine Ateliergemeinschaft, in der die Architekten und Künstler projektabhängig unabhängig voneinander oder|und miteinander arbeiten und sich seit 1998 die Atelierflächen teilen.

uns ist keine Abkürzung, sondern ein langer, konzentrierter Weg.
uns denkt sich als Personalpronomen und ist ein Wiedererkennungswert.
Im akademischen Zusammenhang ist uns Ort von Ausstellungen, Vorträgen und Konzerten.

super+ ist eine Münchner Künstlergruppe, die 2012 von dem Bildhauer und Multimedia-Künstler Alexander Deubl,
dem Maler Christian Muscheid und dem Designer und Innenarchitekten Konstantin Landuris ins Leben gerufen
wurde. Die drei Künstler haben sich das interdisziplinäre Arbeiten im Kollektiv zur Aufgabe gemacht und realisieren
u.a. gemeinsame Kunstprojekte und Performances – wie zuletzt den spektakulären „Flug des Phoenix" im Rahmen
der Nuit Blanche in Paris.

Hier zum einminütigen Fernsehbeitrag des BR

Regine Geibel

„Neben meiner redaktionellen Tätigkeit plane ich unter dem Namen STUDIO REGINE GEIBEL ökologische Holzhäuser im Alpenraum und Ferienhäuser in Südeuropa; unter dem Namen 8 SENSES berate ich - zusammen mit Maren Boettcher - Hotels bzgl. Design-Refresh, Usability, Akustik, Beleuchtung“

Regine Geibel

Gründerin und Chefredakteurin