Zeitgenössische Architektur in Bayern

Visionäre und Alltagshelden

Ingenieure spielen die Hauptrolle in der Ausstellung Visionäre und Alltagshelden. Ingenieure - Bauen - Zukunft. Denn als Erfinder, Gestalter, Unternehmer und Macher realisieren sie einerseits spektakuläre Projektideen, andererseits reagieren sie auf die alltäglichen Anforderungen seitens der Gesellschaft. Von der historischen Entwicklung des Berufsbildes wird ein Bogen zur Gegenwart mit Ausblick auf die Zukunft geschlagen. Protagonisten und Meilensteinprojekte, klassische Bauaufgaben und Innovationen dokumentieren die gesellschaftliche, kulturelle und technologische Relevanz des Bauingenieurwesens.

Das Oskar von Miller Forum präsentiert die Ausstellung in Kooperation mit dem M:AI - Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW.

Eine Publikation begleitend zur Ausstellung erscheint im November 2017 beim DETAIL Verlag.

Eröffnung am 9. November 2017 um 18:30 Uhr mit dem Vortrag Bauingenieurwesen – gestern und heute von Bill Addis, University of Cambridge. (Anmeldung unter info@ovmf.de erforderlich).

DIE IDEE

„Wir wollen sauberes Wasser trinken, auf sicheren Brücken fahren, in guten, erdbebensicheren und schönen Häusern wohnen und uns über das Erscheinungsbild der Orte freuen, in denen wir leben."

Wilhelm Vossenkuhl aus der Publikation zur Ausstellung

So beschreibt der Philosoph Wilhelm Vossenkuhl Grundbedürfnisse der Menschheit, wie Schutz, Versorgung und Mobilität, und macht damit die gesellschaftliche, kulturelle und technologische Relevanz des Bauingenieurwesens deutlich.

Die Ausstellung setzt sich zum Ziel, den Beruf des Bauingenieurs und die Bauwirtschaft als eine der Schlüsselindustrien in wirtschaftlicher, sozialer und gesellschaftlicher Hinsicht zu zeigen.

Gleichzeitig wird der spannende und vielseitige Leistungsumfang der Ingenieure und damit auch der Bauwirtschaft in allen Facetten dargestellt: faszinierend, umfassend, innovativ und lösungsorientiert. Von der Historie kommend mit dem Schwerpunkt auf aktuellen Projekten werden Ingenieurpersönlichkeiten, deren Innovationen sowie Bauwerke vor dem Hintergrund der jeweiligen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Einflüsse gezeigt.

„Ingenieure im Bauwesen denken in jedem einzelnen Segment ihrer Arbeit, bei jedem einzelnen Projekt an das Ganze des Lebens und nicht nur an die Lösung eines Problems, und sie müssen an das Ganze denken. Die Baustoffe und die Statik lassen sich von der Gesundheit so wenig trennen wie von der Frage der Wirtschaftlichkeit oder von der Stadtplanung oder dem Umweltschutz. Diese Gesamtverantwortung ist schwer zu toppen."

Wilhelm Vossenkuhl aus der Publikation zur Ausstellung

DIE AUSSTELLUNG

Die Ausstellung ist in zwei Kernbereiche unterteilt. Eine Gesamtschau zeigt die historische Entwicklung des Berufsbildes: Meilensteinprojekte, Innovationen und herausragende Protagonisten sind mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ereignissen verknüpft.

Der zweite Teil ordnet außergewöhnliche aktuelle Projekte in den Kontext der Herausforderungen und Bedürfnisse der Gesellschaft. Dabei zeigt die Bandbreite der unterschiedlichen Disziplinen im heutigen Ingenieurbauwesen, wie sich das Berufsbild vom klassischen Tragwerksplaner hin zum interdisziplinär denkenden und agierenden Ingenieur entwickelt hat.

Teil 1 - Gesamtschau – Netzwerke des Ingenieurwissens

Die Geschichte des Bauwesens wird in Zusammenhang mit gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Ereignissen gesetzt. Einmalig dabei ist das Aufzeigen von Verbindungen und Netzwerken prägender Ingenieure, Erfinder und Unternehmer. Diese dreidimensionale Darstellung lässt die Besucher mehr über die Zusammenarbeit großer Persönlichkeiten der Baugeschichte erfahren und ungeahnte Querverbindungen entdecken.

Teil 2 – Meilensteine für die Zukunft

Im zweiten Teil der Ausstellung wird auf aktuelle Highlights der Ingenieurbaukunst eingegangen. Der Bauprozess spektakulärer und innovativer Bauwerke aus den Bereichen Transport/Mobilität, Wasser, Energie und Hochbau ist anhand von Fotos, Grafiken, Modellen und Videos dargestellt.

Beispiele:

  • Yavuz Sultan Selim Brücke 2016

Mit 1408 Metern Länge überspannt diese neuartige Hänge-/Schrägseilbrücke den Bosporus und verbindet Europa mit Asien.

  • Bayerische Zugspitzbahn 2017, Garmisch-Partenkirchen

Die Pendelseilbahn transportiert jährlich eine halbe Million Menschen auf die Zugspitze. Über die viereinhalb Kilometer lange Fahrt kreuzt sie nur eine Stütze, deshalb ist das freie Spannfeld mit 3.213 Metern das Längste der Welt.

  • Der Brennerbasistunnel, Österreich/Italien

Der unterirdische Eisenbahntunnel zwischen Innsbruck und Bozen, der bis 2025 fertig sein soll, wird mit 64 Kilometern Länge der längste Eisenbahntunnel der Welt.

  • New Oxford Circus, London UK

Oxford Circus im Herzen von London wird stündlich von 43.000 Menschen und 200 Autos überquert. Eine für Europa neue innovative Verkehrsführung verschafft Fußgängern und Radfahrern mehr Raum.

  • Schwimmender Windpark – Hywind Scotland

Vor der Küste Schottlands geht Ende 2017 ein Windpark in Betrieb, dessen fünf Windturbinen auf schwimmenden Fundamenten befestigt sind.

  • Großprojekt Emscher Umbau 2020, Ruhrgebiet / Deutschland

Die ökologische Umgestaltung der Emscher zu einem regionalen Entwässerungssystem ist nach dem Ende des Bergbaus im Ruhrgebiet eine Bauaufgabe von enormer Herausforderung.

  • Burj Khalifa2010, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate

Das Gebäude ist mit 829,8 Metern - einschließlich der Antenne - der zurzeit höchste Wolkenkratzer der Welt. Gleichzeitig ist damit ein neuer Tragwerkstyp entstanden, der sogenannte „Buttressed Core", der sich durch außerordentliche Quer- und Drehsteifigkeit auszeichnet.

  • Life Cycle Tower (LCT) One 2012, Dornbirn/Österreich

Holz als nachwachsendem Rohrstoff kommt beim Bauen eine neue Bedeutung zu. Durch Holzhybridbauweise erreicht der Life Cycle Tower als erster Holzhochbau sogar eine Höhe von 27 Metern.

  • Überdachung Nationalstadion Warschau 2011, Warschau/Polen

Stadiondächer aus leichten, transluzenten Membranstoffen prägen die Zukunft – freie Sicht für Zuschauer und Kameras, Beweglichkeit und optimale Lichtverhältnisse für Rasen und Leichtathletikbahnen.

  • ICD/ITKE Forschungspavillon 2013/14, Stuttgart

Computerbasierte Entwurfs- und Simulationsverfahren und computergesteuerte Fertigungsketten sowie neuartige Faserverbundwerkstoffe ermöglichen es heute den komplexen Strukturen und Vorbildern aus der Natur näher zu kommen.

BEGLEITPROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG

  • 09.11. 2017 18:30 Uhr

Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung (Anmeldung unter info@ovmf.de)

Bill Addis / University of Cambridge

„Bauingenieurwesen – gestern und heute"

  • 16.11.2017 18:30 Uhr

Gesprächsrunde mit

Daniel Straub / Lehrstuhl für Risikoanalyse und Zuverlässigkeit, Technische Universität München (TUM) und Norbert Gebbeken / Präsident Bayerische Ingenieurekammer

„Risikomanagement im Bauwesen"

  • 23.11.2017 18:30 Uhr

Thema und Referenten noch offen

  • 30.11.2017 18:30 Uhr

Vortrag und Gespräch mit

Annette Bögle / HCU HafenCity Universität Hamburg und Oliver Fischer / Lehrstuhl Massivbau, Technische Universität München (TUM)

„Ingenieure und ihre Verantwortung für die Gesellschaft"

  • 11.01.2018 18:30 Uhr

Vortrag und Gespräch mit

Knut Göppert / sbp schlaich bergermann partner / Stuttgart und Kai-Uwe Bletzinger / Lehrstuhl Statik, Technische Universität München (TUM)

„Innovationen und neue Materialien im Bauwesen"

  • Veranstaltungstyp

    Ausstellung

  • Location

    im Oskar von Miller Forum
    Oskar-von-Miller-Ring 25
    80333 München
    Kartenansicht (Google Maps)

  • Ausstellungsdauer

    vom Freitag 10. November 2017 bis Sonntag 14. Januar 2018

  • Öffnungszeiten

    Dienstag bis Sonntag 12:00 bis 18:00 Uhr

  • Veranstalter

    Oskar von Miller Forum

  • Eintritt

    Eintritt frei

  • Weitere Informationen

    finden Sie hier