Beim 5. kitchenLAB drehte sich bei Dross & Schaffer Ludwig 6 alles um das Thema: „Essen. Ästhetik. Essthetik. Schlägt die Optik den Geschmack?" Ein inspirierender Abend über die Einflüsse der Digitalisierung auf unsere Esskultur und wie das inszenierte Bild unseren Alltag in der Küche verändert.
Unter dem Motto „Essen. Ästhetik. Essthetik. Schlägt die Optik den Geschmack?" lud Axel Schaffer, Geschäftsführer von Dross & Schaffer Ludwig 6, im Dezember zur 5. kitchenLAB und einem spannenden Experten-Talk. Mit Leidenschaft diskutierten: Elke Westphal, Leiterin der Rezeptredaktion von „meine Familie & Ich", die Food-Kreative Telse Bus, Franz Kotteder, Leitender Redakteur Ressort München, Region und Bayern der Süddeutschen Zeitung sowie Marc Gallo, Inhaber von gallo Design und Gründer der Hopfmeister Braumanufaktur. Durch das Gespräch führte Florian Schwarz, Redakteur und Nachrichtensprecher des Bayerischen Rundfunks.
Und wieder einmal bewies sich die moderne Küche nicht nur als idealer Kommunikationsraum, sondern auch als Bühne für virtuelle Inszenierungen. „Food-Porn" ist auf Instagram eine der wichtigsten Währungen. Telse Bus bewertete das Geschehen als eine Art Image-Pflege: „An den Food- und Küchen Bildern erkennt man, wo du stehst in der Welt. Die Leute wollen Likes jagen."
Doch nicht nur das Essen findet seinen Weg in die sozialen Medien – die beeinflussen auch unser Essen und die Art der Präsentation: „Man denke nur an die sogenannten ‚Streber-Teller' mit übersichtlichen Portionen und vielen Kleinigkeiten, die sich natürlich großartig fotografieren lassen", so Franz Kotteder.
Die Digitalisierung hat das Visuelle in den Fokus katapultiert. „Beim Craft-Bier ist die Inszenierung ja genre-typisch, zum Beispiel in Verbindung mit altem Holz, rustikalem Besteck, handgemachtem Geschirr, ... Auch das Food-Pairing ist extrem wichtig geworden, da mischt sich das Bier mit dem Essen. Welches Gericht passt zu welchem Bier?" Elke Westphal, Leiterin der Rezeptredaktion von „meine Familie & Ich", ergänzte: „Das Wissen um das Produkt schwindet. Es gibt zum Beispiel so viele Weine im Supermarkt. Und dann spielt das Etikett eine entscheidende Rolle."
Ist die Optik der Kontrapunkt zur Qualität oder stehen die beiden sich gar nicht im Weg. Entscheidet der Kunde wirklich rein nach optischen Aspekten? Am Ende waren sich Experten, Innenarchitketen von Ludwig 6 und die zahlreichen Gäste einig: Für wahrhaften Genuss, ob beim Essen oder der Raumästhetik zählt nur die Qualität und der Geschmack. Das Wissen um die rein künstliche Inszenierung wächst – Instagram ist kein Spiegel des echten Lebens. „Es gibt eine visuelle Welt – und die ist wie eine Gummipuppe, das wissen die Leute auch", so Telse Bus.