Mathis Wackernagel, CEO Global Footprint Network, über Städtebau innerhalb des Ressourcenbudgets der Erde.
Die städtische Bevölkerung der Welt wird sich bis 2050 voraussichtlich verdoppeln - 7 bis 8 Milliarden Menschen werden dann in Städten leben. Wenn das Pariser Klimaabkommen eingehalten wird, soll allerdings die Nutzung fossiler Brennstoffe bereits weit vor 2050 eingestellt werden. Daher müssen Städte, die erfolgreich funktionieren wollen, Wege finden, die innerhalb des Ressourcenbudgets der Erde ihren Bewohnern ermöglichen, gesund und produktiv zu leben. Solche Städte sind One-Planet Cities.
Unser Planet ist endlich – unsere Fähigkeit vorausschauend und innovativ zu handeln aber nicht. Die Möglichkeiten für eine erfolgreiche Zukunft sind unendlich, solange wir unsere materielle Realität nicht verkennen. Denn letztendlich hängen alle Ressourcenströme der Menschen von dieser einen Erde ab. So auch wenn Städte ihre Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur sowie den Wohnungsbau planen. All diese Infrastrukturelemente diktieren die zukünftige Ressourcenabhängigkeit einer Stadt.
Wie erreichen wir diese massive und rasche Transformation unserer Städte, die angesichts globaler Trends notwendig ist? Wie können wir vorausschauendes Denken und Innovationen nutzen, um aus Möglichkeiten Realitäten werden zu lassen? Welcher Aufwand muss dafür betrieben werden? Lohnt das Ergebnis die Mühe? Diesen Fragen stellt sich Mathis Wackernagel in seinem Vortrag.
Global Footprint Network ist ein internationaler Thinktank, der sich auf die Schaffung einer nachhaltigen menschlichen Wirtschaft konzentriert, in der alle Menschen innerhalb der Ressourcenmöglichkeiten dieser einen Welt leben können. Seit 2003 hat die internationale Denkfabrik mit mehr als 50 Staaten, 30 Städten und 70 globalen Partnerorganisation zusammengearbeitet, um wissenschaftliche Erkenntnisse für politische Weichenstellungen und Investitionsentscheidungen bereitzustellen.
Um die Ergebnisse seiner Arbeit zu verbreiten, berechnet Global Footprint Network jedes Jahr den „Earth Overshoot Day". Das ist jeweils der Tag im Jahr, bis zu dem die Menschheit schon mehr verbraucht hat als was die Erde im Laufe eines Jahres regenerieren kann.
Mathis Wackernagel ist Mit-Erfinder des ökologischen Fußabdrucks und CEO des Global Footprint Network. Er berät Regierungen, Unternehmen und internationale Nichtregierungsorganisationen weltweit zum Thema Nachhaltigkeit. Außerdem hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten, wie den IAIA Global Environment Award 2015, den Blue Planet Prize 2012, den Binding-Preis für Natur- und Umweltschutz 2012, den Kenneth E. Boulding Memorial Award 2012, den Zayed International Prize for the Environment 2011 und den Skoll Award for Social Entrepreneurship 2007.