Herausfordernd, hoheitsvoll, in sich gekehrt – so erscheinen die Gesichter auf den Plakaten von Ikko Tanaka, mit Liebreiz, Ingrimm, vornehmer Schönheit, fröhlicher Naivität, Würde, Ernst... Aber lesen wir sie richtig? Meist sind es japanische Gesichter, häufig Masken. Oder ins Riesenformat vergrößerte Abstraktionen idealisierter Gesichter, Charaktertypen. Was ist ein Gesicht? Das Gesicht verlieren. Das Gesicht wahren. Die Maske vom Gesicht reißen. Einerseits der Schein der Maske, andererseits das wahre Gesicht?
Das japanische Wort für die Noh-Theater-Maske bedeutet 'Gesicht'. Sie soll das Wesentliche des Rollencharakters zum Ausdruck bringen. Ähnlich die Auffassung im antiken Europa. Das griechische 'prósopon', 'das, was gegenüber den Augen ist', 'das Gesichtete', kam aus dem Theater und war der Begriff für die typisierte Maske oder das Gesicht. Unser vielschichtiges Wort 'Person' leitet sich vom lateinischen 'persona' her, das die 'Maske' des Schauspielers meinte, dessen Rolle oder Charakter im Drama – später übertragen auf die Rolle in der Gesellschaft; also eher ein Mittel der Darstellung, nicht der Verstellung. Unterscheidet sich die Auffassung von 'Gesicht' in Japan von der in Europa?
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Veranstaltungstyp
Ausstellung
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Location
Die Neue Sammlung, Pinakothek der Moderne. Auditoriumsflur
Barer Straße 40
80333 München
Kartenansicht -
Ausstellungsdauer
vom Samstag 3. März bis Sonntag 17. Juni. Verlängertt bis 15. Juli.
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Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr
Donnerstag 10-20 Uhr -
Veranstalter
Die Neue Sammlung – The Design Museum
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Eintritt
Eintritt frei
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