Das Leben im Jahr 2018 spielt sich für viele Menschen im Netz ab. Auf kleinen Bildschirmen werden die substanziellen Fragen verhandelt. Auf dem 36. Filmfest München werden diese Themen auf die große Leinwand gebracht. Als Seismograph für gesellschaftlich relevante und politische Themen setzt das Filmfest neue Akzente und bietet eine Plattform für wichtige Diskussionen.
„Die Kinolandschaft hat es heute nicht leicht. Streaming-Plattformen versorgen den Zuschauer mit hochwertigen Produktionen zu Hause im eigenen Wohnzimmer. Das kollektive Filmerlebnis droht verloren zu gehen. Deshalb werden Festivals als Ort der Begegnung und Plattform für Diskurse immer wichtiger“, sagt Filmfest-Leiterin Diana Iljine.
Auch in diesem Jahr ist die Bandbreite der filmischen Sujets riesig. Dennoch spiegelt sich in vielen Filmen das aktuelle Weltgeschehen wider. Frustration, Emanzipation, Inspiration. Die Inspiration zu Stoffen, die im Idealfall die Welt verändern können oder zumindest zum Nachdenken anregen.
Big Brother oder Little Neighbor: Leben im Zeitalter der allgegenwärtigen Überwachung
In vielen Filmen geht es um das Thema Überwachung und welche Konsequenzen sie auf Mensch und Gesellschaft hat. Ständige Überwachung ist eine globale Tatsache, die wohl oder übel praktisch jede und jeden betrifft, ob zentralisiert von staatlichen Sicherheitsbehörden oder durch soziale Kontrolle im eigenen Dorf. Auf den Punkt gebracht, wer ist der größere Feind: Big Brother oder Little Neighbor – oder das selbstinszenierte Ich?
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