Nachdem sich Teile der Rathaus-Kooperation aus CSU und SPD, die Standortinitiative „Großmarkt in Sendling. Jetzt.“ sowie der Bayerische Fruchthandelsverband und die Erzeugergemeinschaft der Gärtner positiv zum neuen Konzept für einen Großmarkthallenneubau auf dem Areal geäußert haben, hat die Umschlagzentrum Großmarkt München GbR (UGM GbR) jetzt erste städtebauliche und architektonische Details für das Alternativkonzept veröffentlicht. „Das neue Konzept beinhaltet auf dem Areal der derzeitigen UGM-Hallen neben der reinen Großmarkthallenfläche auch Flächen für Büros und Wohnen. Dadurch werden zusätzlich sieben Hektar innerstädtische Fläche für die künftige Stadtteilentwicklung frei, die für rund 1.500 Wohnungen genutzt werden könnten. Wir wollen daher auch beispielhaft die Möglichkeiten für den Stadtteil Sendling aufzeigen“, sagt Christa Heidingsfelder, Generalbevollmächtigte der UGM GbR mit Blick auf neue Grünflächen, eine direkte Anbindung zur Isar oder eine Quartiersgarage.
Nachts, wenn im Innern des Großmarktes die Arbeit beginnt, soll dieses Leben
auch nach außen wahrnehmbar sein.
Der Herzschlag des Standortes wird durch eine halb lichtdurchlässige Fassade sichtbar. Die neue Großmarkthalle steht städtebaulich als Gegengewicht vis a vis des Heizkraftwerkes München Süd. Sie ist jedoch mehr als ein Funktionsgebäude mit einer Bruttogeschossfläche von knapp über 100.000 Quadratmetern: Über dem eigentlichen Großmarkt befinden sich würfelartige Aufbauten für Gastronomie, Büros oder Wohnappartements. Diese verwandeln den gesamten Komplex in eine urbane, identitätsstiftende Geste für Sendling – für die Zukunft. So sieht es die UGM GbR, die den Großmarkt selbst seit drei Jahrzehnten kennt und die Großmarkthalle als Investorenmodell umsetzen könnte.
„Die Großmarkthalle soll als lebendiges Gebäude in Erscheinung treten und nicht hinter Mauern verborgen sein, was sich auch in Konstruktion und den Materialien widerspiegelt. Darüber hinaus ließen sich durch begrünte Fassaden an den Aufbauten die Funktion der Halle und der Bezug zur Natur, der gehandelten Produkte und zur Isar aufgreifen“, erläutert Oliver Rob, Geschäftsführer der neon-consult GmbH und langjähriger Betreuer der UGM GbR in Sachen Großmarktplanung.
Vor allem jedoch würde sich nicht nur die Großmarkthalle zum Quartier für die Bevölkerung öffnen, sondern insbesondere der Großmarkt, zumindest in Teilen, selbst.
Das Konzept ermöglicht, wie von der Stadt gewünscht und in den bisherigen Planungen vorgesehen, den historischen Verlauf der Thalkirchner Straße zu öffnen – und gibt damit zusätzlich Teile des bisherigen, städtischen Areals frei. Dadurch wiederum könnte sich auf diesen Flächen eine für den Stadtteil typische wohnwirtschaftliche Blockrandbebauung anschließen. Die bisher denkmalgeschützten Objekte des Großmarktes bleiben erhalten. „Wir sehen öffentliche Grünflächen und viel Aufenthaltsqualität. Möglich wären sogar Verbindungen wie Fußgänger- und Fahrradstege direkt zur Isar – für Sendling ein weiterer positiver Aspekt“, erklärt Christa Heidingsfelder.
Auch aus den Händlerkreisen am Großmarkt kommen positive Rückmeldungen. „Dieses Konzept gibt den Großmarkthändlern endlich Planungssicherheit. Zudem müssten sie nur einmal umziehen. Je nach der Geschwindigkeit politischer Entscheidungen könnte der Betrieb in der neuen Großmarkthalle schneller als bisher angedacht realisiert werden“, sagt Oliver Rob.