Treppen fürs Alter
Solange wie möglich selbstständig und unabhängig im eigenen Zuhause leben. Das wünschen sich die meisten Menschen. Dabei helfen können Treppengrundrisse, die von Anfang an bewusst barrierefrei geplant werden. Die wichtigste Voraussetzung dafür: Platz.
Breite: Einen Meter plus Handlauf
Mindestens einen Meter breit sollte jede Treppenstufe sein. Das empfiehlt Tobias Spitzbart, der für die Bereiche Statik und Konzeption im fränkischen Familienunternehmen spitzbart treppen® verantwortlich zeichnet. Wichtig für die Sicherheit von Senioren beim Treppensteigen sei zudem ein wandseitiger Handlauf. Idealerweise wurde dieser bereits bei der Planung und Konzeption der Treppe mit eingeplant, auch wenn die Eigentümer zu diesem Zeitpunkt noch nicht ans Alter gedacht haben. So kann er später ohne aufwändige Umbauten ergänzt werden und sieht nicht angebaut aus, sondern wie ein natürlicher Teil der Treppe. Als besonders angenehm und warm empfinden die meisten seiner Kunden einen Handlauf aus Holz. Neben einer sehr guten Haptik passt Holz auch optisch sehr gut zu den meisten Treppendesigns und -materialien wie Stahl und Holz.
Höhe und Tiefe: Jeder Zentimeter zählt
Niedrige Treppenstufen erleichtern den Auf- und Abstieg. Bereits wenige Zentimeter weniger werden von der Generation 60+ als bequemer und einfacher empfunden. Dies vor allem, wenn bereits vorhandene Knie- oder Gelenkbeschwerden die Mobilität einschränken. Tiefere Stufen sorgen generell für mehr Sicherheit auf der Treppe: mehr Platz ermöglicht es mit beiden Beinen sicher auf einer Stufe zu stehen – und auch einmal zu verschnaufen. Gut gerüstete Senioren integrieren die Treppe ganz bewusst als Trainingsgerät in ihren Alltag: sie steigen Treppen um fit zu bleiben. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Stufen gut ausgeleuchtet sind und die Treppenbeleuchtung die Nutzer nicht blendet. Ästhetisch schön und sehr praktisch sind zeitgemäße Lichtquellen, die direkt in die Stufen integriert werden oder neben der Treppe für gutes Licht sorgen – und dafür, dass jede Stufe einfach und sicher begehbar ist.
Alternativen: Aufzug und Treppenlift
Auch Alternativen zum Treppensteigen, wie ein Aufzug oder ein Treppenlift, bedürfen einer vorausschauenden Planung: Ein Treppenlift kann besonders unkompliziert nachträglich eingebaut werden, wenn die Treppe gerade verläuft und mindestens 70 cm breit ist. Aufwändiger ist der Einbau bei Kurven-, Podest- oder Wendeltreppen. Die nachträgliche Integration eines Aufzugs kann zum Beispiel bei einem 2 x ¼ Podest-Grundriss mit gegenläufigen Treppenaufgängen einfach realisiert werden. Grundsätzlich ist diese besonders bequeme Lösung die kostenintensivste – vom Einbau bis bin zu den regelmäßigen Wartungen.
Barrierefreie Raumästhetik: Treppe bleibt Designelement
Barrierefreies Planen und Bauen ist heute vor allem bewusstes Gestalten. Weit entfernt von der einst unansehnlichen Senioren-Pragmatik spielt die Raumästhetik hierbei eine zentrale Rolle. Nicht nur werden die Menschen hierzulande immer älter. Sie bleiben dabei auch lange fit und aktiver Teil der Gesellschaft. Die Best-Ager wollen heute und morgen lange „dabei" und unabhängig bleiben und sich dabei wohl fühlen. Dazu gehört vor allem, dass das eigene Zuhause so gestaltet ist, dass sie gut und gerne darin leben. Die Treppe kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten: als sichere Verbindung zwischen den Etagen und als Gestaltungselement mit hohem ästhetischem Anspruch.