GEGENWARTSKUNST AN EINEM UNGEWÖHNLICHEN ORT - von Dan Flavin bis Wolfgang Laib... Wussten Sie, dass die Pinakothek der Moderne einen Teil ihrer großen Sammlung jeden Sommer in Schloss Herrenchiemsee ausstellt? Und zwar im unausgebauten Teil, der mit seinen rohen Ziegelwänden modern, gar industriell anmuted...
In dem nördlichen Rohbau des glanzvollen, 1878 – 1886 im Auftrag von König Ludwig II errichteten Schloss Herrenchiemsee findet momentan unter dem Titel „Königsklasse" eine Präsentation mit Hauptwerken der Pinakothek der Moderne statt. Seit 2013 werden ausgewählte Arbeiten in wechselnden Präsentationen an diesem besonderen Ort gezeigt: dem berühmten, „Bayerischen Versailles", das versteckt auf der bewaldeten Insel im Chiemsee liegt. Durch den frühen Tod des Königs wurde nur der Haupttrakt des Schlosses fertiggestellt. In den elf weitläufigen Räumen des unvollendeten Nordflügels, die über 135 Jahre weitgehend ungenutzt waren, werden auf zwei Stockwerken Arbeiten aus der Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne, des Museums Brandhorst sowie aus Privatsammlungen in Künstlerräumen ausgestellt. Diese Auseinandersetzung wird durch das Kunstvermittlungsprogramm KÖNIGSKUNDE (Hierbei laden junge Kunstvermittler die Besucher aktiv zum Dialog ein.) unterstützt...
Allein schon der Weg von der Schiffsanlegestelle zum Schloss ist bezaubernd und es ist immer wieder beeindruckend, wenn der herrschaftliche Bau dann plötzlich hinter den Bäumen auftaucht und mit seiner Achse zum See den Blick weitet. Geht man ins Innere des Schlosses empfängt einen die üppige, für König Ludwig II so typische Pracht. Umso größer ist der Kontrast, wenn man die unvollendeten Flügel des betritt. Hier fehlen die Verkleidungen der Wände komplett: Gold, Stuck, Boiserien haben nicht mehr ihren Weg hierher gefunden... Stattdessen roughe Backsteinwände wie in einer Fabrik. Die von der Kuratorin Corinna Thierolf jeden Sommer für die Königsklasse ausgewählten Arbeiten wirken davor unfassbar gut. Jeder Künstler bekommt einen eigenen Raum, sodass man sich rundum mit den Arbeiten umgeben, in sein Werk vertiefen kann.
Ein sehr zu empfehlendes sinnliches Gesamterlebnis aus Wasser, Wald, Landschaftsarchitektur, Architektur und Kunst...
Und das Beste ist: Sie müssen sich nicht mal in den Wochenendstau stellen, um in diesen Genuss zu kommen, denn: Von München aus fahren stündlich je zwei Züge nach Prien am Chiemsee und zurück. Die durchschnittliche Fahrtzeit beträgt 50 Minuten.
Eine Schiffsverbindung auf die Insel von Prien / Stock aus erreichen Sie alle 30 Minuten. Genaue Abfahrtszeiten finden Sie auf der Website der Chiemsee-Schifffahrt, den Plänen vor Ort oder dem aktuellen Sommerfahrplan.
Eintritt
Ausstellung: 6 Euro I 4 Euro ermäßigt
Ausstellung zusammen mit Schlossführung: 11 Euro I 10 Euro ermäßigt
Öffnungszeiten
11.05. – 03.10.2019, täglich 09.00 – 18.00 Uhr
Den Flyer mit den wichtigsten Informationen rund um die Ausstellung und das Begleitprogramm zur Königsklasse IV finden Sie auf der Seite der Pinakothek.
Bayerische Staatsgemäldesammlungen in Kooperation mit der Bayerischen Schlösserverwaltung, unterstützt von International Patrons of the Pinakothek.
Das Vermittlungsprogramm Königskunde wird gefördert von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V., DJE Kapital AG und von International Patrons of the Pinakothek.
#PinaKönigsklasse