Drei Jahren lang hat sich nun die „Flussrunde" getroffen und Ideen gesammelt, wie der Isarraum in der nördlichen Münchner Innenstadt attraktiver gemacht werden kann. Das Ergebnis? Na ja...
Seit der gelungenen Renaturierung der Isar von der Braunauer Eisenbahnbrücke im Süden Münchens bis zur Museumsinsel wurde viel debattiert wie der nördliche städtische Flussabschnitt ebenfalls attraktiver gemacht werden könnte: Balkone, Treppen, zusätzliche Radl-Spuren und immer wieder ein Flussbad standen zur Diskussion.
Drei Jahre lang traf sich die sogenannte Flussrunde regelmäßig, Ergebnisse liegen dem Stadtrat auch längst vor – passiert ist indes wenig. Selbst Stadtbaurätin Elisabeth Merk stellte zum Abschluss der vorerst letzten Flussrunde im Ehrensaal des Deutschen Museums letzte Woche fest: "Wir wären alle gerne schon viel weiter, aber es sind schon echt dicke Bretter zu bohren."
Als dickster Balken hat sich da wohl das Verkehrskonzept quer durch alle politischen Parteien verkeilt. Grüne und SPD wollen den Verkehr auf der Isarparallelen am Westufer und auf der Ludwigsbrücke vor dem Deutschen Museum reduzieren, CSU und FDP fungieren als Bremsklötze.
So fordert FDP-Stadtrat Jörg Hoffmann noch ein weiteres Verkehrskonzept, obwohl es bereits umfangreiche Verkehrsuntersuchungen gibt, mit denen sich auch der Stadtrat schon beschäftigt hat. Nach der jahrelangen Diskussion will SPD-Stadträtin Bettina Messinger nicht noch einmal zwei bis drei Jahre warten, bis es mit der Umgestaltung der innerstädtischen Isar endlich losgeht und erntet dafür Zustimmung aus dem Publikum.
Bevor sich die Teilnehmer echauffieren können, wirft Stadtbaurätin Merk „beruhigende Nachrichten" in die Runde: es geht langsam voran: Die maroden Isarmauern am Westufer werden generalsaniert, der Bau einer barrierefreien Rampe zur Isar nördlich der Reichenbachbrücke beginnt gerade und eine Machbarkeitsstudie für Balkone und Treppen zum Fluss soll im kommenden Jahr starten. Außerdem wird die Ludwigsbrücke nächstes Jahr saniert.
Und das hat Folgen: Während der Bauarbeiten wird auf der Brücke pro Richtung eine Fahrspur für den Autoverkehr entfallen. Der gewonnene Platz kommt Radfahrern und Fußgängern zu Gute. Das verleitet den Grünen Paul Bickelbacher zu dem Einwurf, man könne diese Regelung doch auch nach der Sanierung einfach beibehalten. CSU-Stadträtin Eva Kainz dagegen kritisiert das Vorgehen, Fahrspuren zu sperren, damit löse man das Verkehrsproblem nicht.
Und so könnte es noch ewig weitergehen...
Eine positive Entwicklung gibt es aber doch: Im Zuge der Generalsanierung des Deutschen Museums wird die Insel künftig besser zugänglich: 2021 wird der Haupteingang zur Corneliusbrücke hin verlegt und der ehemalige Museumsgarten auf dieser Seite geöffnet. Entlang des künftigen Eingangs wird sich ein Steg entlang der Isar ziehen. Ein Dachterrassen-Restaurant auf dem Gebäude für die Abteilung Luft- und Raumfahrt schafft Anreize, da es auch außerhalb der Museums-Öffnungszeiten für alle zugänglich sein wird.