Neue Arup-Studie zeigt vier Szenarien für die Zukunft unseres Planeten: Humans Inc., Extinction Express, Greentocracy oder Post-Anthropozän - wir haben es in der Hand.
Die gute Nachricht vorneweg: Es ist möglich, dass die Menschen mit den planetaren Ressourcen erfolgreich haushalten und wirksame Maßnahmen gegen den fortschreitenden Klimawandel und soziale Ungerechtigkeiten ergreifen. Dies geht aus einem der vier Zukunftsszenarien für unseren Planeten hervor, die das internationale Planungs- und Beratungsbüro Arup in einer neuen Studie veröffentlicht hat.
Laut aktueller Prognosen wird die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 um weitere zwei Milliarden Menschen von 7,7 Milliarden auf 9,7 Milliarden anwachsen. Vor diesem Hintergrund skizziert Arup unter dem Titel „2050 Scenarios: Four Plausible Futures" vier unterschiedliche Perspektiven der langfristigen ökologischen und gesellschaftlichen Entwicklung. Die vier Szenarien Humans Inc., Extinction Express, Greentocracy und Post-Anthropozän beschreiben mögliche Zukunftsszenarien, die von der existenziellen Krise der Menschheit und des Planeten bis hin zum erfolgreichen Wandel zu einer ökosozial gerechten Welt reichen.
Im Zukunftsszenario Human Inc. kann dem Klimawandel nicht wirksam begegnet werden und die Erderwärmung schreitet weiter voran. Die Menschen kämpfen mit Hilfe von global koordinierten Maßnahmen ums Überleben. Immer gravierender werdende Wetterereignisse wirken sich nachteilig auf die Städte und Ökosysteme aus, doch dank des technologischen Fortschritts konnte die Armut reduziert, die Bildung verbessert und die Anzahl der Arbeitsplätze gesichert werden.
Extinction Express beschreibt den dramatischen Zusammenbruch unseres Ökosystems und unserer Gesellschaft bei einem weltweiten Temperaturanstieg von weit mehr als 2 Grad Celsius. Die langzeitige Untätigkeit unserer Gesellschaft und die kontinuierliche Ausbeutung unserer ökologischen Ressourcen führten zur Gründung von Kolonien auf dem Mond und unter Wasser.
Beim Zukunftsszenario Greentocracy erholt sich das Ökosystem unseres Planeten, wofür massive Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben notwendig sind. Die Lebensbedingungen haben sich stark verschlechtert, Konflikt- und autoritäre Regime herrschen vor. Der globale Temperaturanstieg bleibt aufgrund von Klimaschutzmaßnahmen und der Förderung der Biodiversität bei unter 1,5 Grad Celsius.
Im Post-Anthropozän leben die Menschen in Harmonie mit der Natur. Einschneidende Folgen des Klimawandels wie beispielsweise das Schmelzen von 15 Prozent des arktischen Meereises katalysieren die globale Zusammenarbeit für Klimaschutzmaßnahmen und helfen, den globalen Temperaturanstieg unter 1,5 Grad Celsius zu halten. Die Gesellschaft verbraucht nur noch so viele Ressourcen, wie unser Ökosystem regenerieren kann. Für jeden Menschen wird eine Kohlendioxidquote festgelegt.
Die Studie „2050 Scenarios: Four Plausible Futures" soll als Grundlage für Entscheidungen zur Planung und zur Gestaltung unserer gebauten Umwelt dienen. Die einzelnen Szenarien wurden auf Basis detaillierter Trendforschungen und Prognosen von Think Tanks, Regierungen, NGOs und Forschungseinrichtungen sowie der Auswertung statistischer Daten entwickelt. Sie zeigen, wie mögliche Fortschritte bei der Erreichung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN SDGs) unsere Ökosysteme und unsere gesellschaftliche Entwicklung positiv beeinflussen können.