In der Ausstellung colony in der Galerie arToxin beschäftigt sich der niederländische Künstler Rob Voerman damit, reale Architekturen wie zum Beispiel das UNO-Gebäude in New York nachzubauen, versetzt in eine apokalyptische menschenleere Welt.
Architekturen stehen im Zentrum von Rob Voermans Fotografien, Zeichnungen und Aquarellen, Skulpturen und Interventionen, wobei in seinen Architekturen immer wieder die Grenze zur Ruine überschritten wird. Es ist eine die Moderne zersetzende, sie parasitär überlagernde Architektur, eine Architektur, die wabenartig und doch jenseits der Geometrie organisch wuchert. Sie wirkt zerstörerisch, gleichzeitig entfaltet sie als "architecture autre" ein konstruktives Potential. Im Spannungsfeld zwischen Archaik und Futurismus lässt sie an Science-Fiction-Filme denken.
Entscheidend für Voermans Arbeit ist sein Umgang mit Modellen. Selbst wenn er, wie etwa in den ausgestellten UN-Leuchtkästen, bestehende Architekturen ins Bild rückt, handelt es sich um kein vor Ort aufgenommenes und computergeneriertes Foto, sondern um die Fotografie eines Modells. Auf der Modellebene werden nicht nur reale und fantastische Architektur auf eine Ebene gestellt, nicht zuletzt aufgrund ihrer Materialität – Holz, Karton, Glas, Plexiglas, Epoxykleber – gewinnen die Modelle eine ästhetisch-skupturale Eigenwertigkeit und weisen doch, zwischen Rekonstruktion und Entwurf schwankend, über sich hinaus.
Ausstellung bis 30. Oktober, Galerie arToxin, Kirchenstr. 23, München