In der eritreischen Stadt Asmara entstand in den 1920-30er Jahren ein einmaliges Ensemble an Architektur der klassischen Moderne...
Durch einen regelrechten Bauboom bedingt durch die italienische Kolonisation wandelte sich Asmara in kurzer Zeit von einer Provinzstadt zu einer der pulsierendsten Städte des afrikanischen Kontinents. In dem historischen Stadtgebiet sind alle Stilrichtungen der klassischen Moderne in einer einzigartigen Geschlossenheit zu finden, was weltweit ein einmaliges Phänomen darstellt. Die Baukunst der Metropole, die sich hauptsächlich aus den architektonischen Stilen des italienischen „Razionalismo“ und „Futurismo“ zusammensetzt, aber auch Historismus, Art Deco und Monumentalismus lassen sich in den Gebäuden finden. Trotz der kolonialen und faschistischen Herrschaft, unter der die Stadt entstand, wird dieses architektonische Erbe heute in Eritrea positiv aufgenommen. Daher will die Ausstellung die Aufnahme ins UNESCO-Weltkulturerbe unterstützen.
Initiator und Eigentümer der Ausstellung ist der Verein zur Förderung von Bildung und Publizistik zu Umwelt und Entwicklung e.V. in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift e1ns-Entwicklungspolitik (inzwischen das Magazin Welt-Sichten), Listros e.V. und des Zentrums zur Bewahrung des Kulturerbes Eritreas CARP (Cultural Assets Rehabilitation Project), Asmara (inzwischen aufgelöst).
Die Pasinger Fabrik zeigt in Zusammenarbeit mit den Organisationsmitarbeitern Martin Richartz, Peter Trautwein und Thomas Adebahr in einer Sonderausstellung einen Fotobeitrag, der die Urbanität Asmaras, fernab faschistischer Kolonialarchitektur verbildlicht. Das Rahmenprogramm des Asmara-Projekts bietet die Möglichkeit noch tiefer in die Thematik einzusteigen und sich mit der Kultur Eritreas näher zu befassen. So werden bei der Vernissage landestypische Häppchen serviert, die einen Vorgeschmack auf die nordafrikanische Kochkunst bieten.