In unserer kleinen Fragerunde stellen wir den „Menschen hinter dem Architekten" vor. Im Kurzinterview beantwortet heute Architekt Stephan Fabi von fabi architekten unsere Fragen
Meine größte Herausforderung bisher war... im Nachhinein betrachtet die Gründung und der Aufbau eines eigenen Architekturbüros vor 28 Jahren - ohne jegliche Kontakte, finanzielle Mittel und als „Ein-Mann-Büro". Wenn ich das in der Retrospektive betrachte: Ein extremer, jahrelanger Kraftakt mit viel Entbehrungen, der durch nichts mehr in der späteren Laufbahn getoppt wurde.
Um mir mehr freie Zeit zu schaffen, versuche ich... den Aufgaben klare Prioritäten zuzuordnen und das wirklich Wichtige vom Dringenden zu trennen.
Wenn ich Zeit habe auszugehen, gehe ich ins... Aska bzw Storstad in Regensburg zum fein Essen oder ins Izakaya in München.
Wenn ich nicht Architekt geworden wäre, wäre ich jetzt... Pilot oder Rallyrennfahrer. Ich liebe es, unter extremen Stresssituationen einen ruhigen Geist und kühlen Kopf zu behalten. Das gibt es in der Architektur schon auch hin und wieder, aber ohne die Komponente „Geschwindigkeit".
Das wegweisendste Gebäude in der Geschichte der Architektur ist... Da gibt es zwei Gebäude für mich: Zum einen das Centre Pompidou von Renzo Piano und Richard Rogers, weil es so konsequent Ästhetik vom reinen „Schönen" trennt. Zum anderen das Opernhaus in Oslo von SnØhetta. Es passt sich perfekt in den Ort ein und bleibt dennoch selbstbewusst und stolz.
Die größte Bauherrensünde ist... kein Vertrauen zu seinem/r Architekten/in zu haben und damit einhergehend zu wenig Mut im Bauen zu beweisen. Um Vertrauen aufzubauen, benötigt der Architekt in erster Linie Kompetenz und Sachverstand, aber auch ein hohes Maß an emotionaler Feinfühligkeit.
Bei den Gebäuden in meiner Stadt könnte ich gut verzichten auf... die absolut grauenhafte gesichtslose und größtenteils nicht einmal gut funktionierende Bauträgerarchitektur, die das Wohnen so abwertet.
Bauen würde ich in meiner Stadt am liebsten... qualitätvolle Freiflächen an der Donau. Regensburg wendet sich seit mehr als zwei Jahrtausenden bereits vom Fluß ab. Es gibt keine Freiflächen mit Aufenthaltsqualität am Flußufer, wie in anderen Städten z.B. Hamburg, Köln, Basel oder Zürich.
Zeigen Sie uns per Schnappschuss die Lieblingsecke in Ihrer Wohnung/Haus.
Das Foto oben zeigt den Blick von unserem Lesesessel aus in den dreidimensionalen, drei-geschossigen Luftraum unseres Hauses, der alle Geschosse miteinander verbindet und das Licht des Himmels in jede Ecke des Hauses lenkt.