Aktuelle Nachrichten verdeutlichen immer wieder die Problematik des bezahlbaren Wohnraums und warnen vor Betrügern. Doch trotzdem neigen immer noch sehr viele Menschen zur Annahme des erstbesten Angebotes für eine Mietwohnung. Viel zu groß ist die Sorge, am Ende ohne Wohnraum dazustehen, gerade in Großstädten. Allerdings ist es bereits mit ein paar einfachen Mitteln möglich zu erkennen, ob ein Mietpreis für eine Wohnung angemessen oder überzogen ist.
Kaltmiete vs. Warmmiete
Der Mietpreis teilt sich insgesamt in zwei Bereiche auf. Die Kaltmiete bezeichnet einen Grundpreis der Miete, der sich nicht verändert. Für eine vereinfachte Darstellung wird die Mietanpassung auf Grundlage der regionalen Quadratmeterpreise herausgenommen. Zu dieser Kaltmiete wird anschließend eine verbrauchsabhängige Umlage hinzugefügt, sodass am Ende der monatliche Endpreis, die Warmmiete, entsteht. Verständlicherweise rechnen sehr viele Personen mit der Warmmiete, um Angebote miteinander zu vergleichen. Das liegt daran, dass sie mit diesem Preis pro Monat am Ende ihre Ausgaben steuern können. Allerdings ist dieser Vergleich falsch. Die Umlage ist variabel, die sie sich pro Angebot unterscheiden kann. Mit der Kaltmiete lassen sich Mietangebote dagegen durch das Errechnen des Quadratmeterpreises optimal vergleichen. Online-Angebote für ein Mietobjekt weisen bereits bei diesen Angaben ein Risiko für Verbraucher auf. Um die Attraktivität der Immobilien zu erhöhen, weisen unseriöse Anbieter eine sehr geringe Kaltmiete aus und erhöhen die Umlage entsprechend.
Der Quadratmeterpreis
Der Quadratmeterpreis ist eine gute Kennzahl, um einen Vergleich und eine Bewertung von unterschiedlichen Mietangeboten zu ermöglichen. Hierzu wird die Wohnfläche mit der Kaltmiete ins Verhältnis gesetzt. Eine Wohnung mit 100m² zu einem Preis von 1000 € hat somit einen Quadratmeterpreis von 10 €.
Formel: 1000 € / 100 m² = 10 € / m²
Der errechnete Preis kann anschließend mit den gängigen und einfach zu findenden Mietpreisen für Regionen verglichen werden. Je näher der angebotene Preis sich an die regionalen Quadratmeterpreisen annähert, desto seriöser und fairer ist der Mietpreis. Allgemein lässt sich sagen, dass sich die Quadratmeterpreise in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht haben. In Großstädten ist der Preis pro Jahr stärker angestiegen als in ländlichen Regionen. Dennoch gilt immer noch die Aussage, dass der Quadratmeterpreis mit steigender Fläche geringer ausfällt. Ein großer Vorteil dieser Kennzahl ist, dass Preise transparent für jeden einsehbar sind und ein Vergleich mehrerer Objekte vereinfacht wird. Nachteilig ist dagegen, dass der Quadratmeterpreis keine Allgemeingültigkeit hat. Es gibt viele Einflussfaktoren, die den Quadratmeterpreis ansteigen beziehungsweise fallen lassen. Somit ist ein Vergleich zwischen Mietobjekten aus städtischen mit ländlichen Regionen nicht möglich.
Einflussfaktoren auf den Mietpreis
Der Mietpreis und die Quadratmeterpreise für Gemeinden in Deutschland sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Befindet sich das Objekt der Begierde in einem attraktiven Umfeld, fällt der Preis dafür automatisch deutlich höher aus. Die Verkehrsanbindung, Einkaufsmöglichkeiten, Beschaffenheit der Ausstattung, die Lage und die Nähe zu Freizeitaktivitäten können den Mietpreis beeinflussen. So sind auch die Preisunterschiede zwischen einem Mietobjekt auf dem Land und in der Stadt zu erklären. Auf dem Land werden lange Wege zurückgelegt und die Verkehrsanbindungen sind schlechter als in der Stadt. Daher sind die Mietpreise hier geringer.
Mietpreisbremse
Wird ein Mietobjekt weiter vermietet greift eine Mietpreisbremse, die die Mietpreiserhöhung limitiert. Die einzelnen Bundesländer legen diese für ihre Städte fest. So ist eine Erhöhung des Preises von über 10 % der ortsüblichen Mieten unzulässig. Ausnahmen bilden Neubauten und Wohnungen, die von Modernisierungsmaßnahmen betroffen sind. Potenzielle Mieter können sich ebenfalls an dieser Zahl orientieren und so vergleichen, ob ein fairer Mietpreis vorliegt.