Regisseurin Virpi Suutari rekonstruiert in einem einfühlsamen Dokumentarfilm das Leben von Alvar Aalto, dem finnischen „Vater des Modernismus". U.a. darin zu sehen: wie der Künstler seine Ideen entwickelte und verwirklichte.
Von Bibliotheken, Hochschulen, Kirchen, Kulturzentren über Mietshäuser, Museen, ein Lungensanatorium und ein Studentenwohnheim bis hin zu Verwaltungsgebäuden und Privatvillen: Alvar Aalto beschäftigte sich in seinem 78-jährigen Leben mit rund 200 Projekten. Spuren als Gestalter hat der 1898 Geborene aber auch mit kleineren Objekten wie seiner wellenförmigen Savoy-Vase, dem Artek-Hocker 60 oder Bugholz-Sesseln hinterlassen.
103 Minuten lang kombiniert Virpi Suutari langsame Kamerafahrten durch bis heute bestehende Bauten mit historischem Foto- und Filmmaterial. Interviews mit internationalen Zeitzeugen und Experten sowie eingesprochene Liebesbriefe ergänzen ihren fundierten Einblick in das Leben und Werk von Alvar Aalto, das seine zwei Ehefrauen entscheidend mitprägten: zunächst 30 Jahre lang Aino Marsio, nach deren Krebstod ab 1952 Elissa Mäkiniemi, die wie Aino zuvor Mitarbeiterin in Aaltos Atelier war.
Chronologisch geordnet, lässt Virpi Suutari auf ihrer Spurensuche das Porträt eines ebenso charismatischen wie ehrgeizigen Architekten entstehen. Mit einer schlichten und organischen Formsprache schuf Alvar Aalto in seiner Heimat, aber auch anderen europäischen Ländern und den USA zeitlose Bauwerke und funktional-skulpturale Gegenstände. Sie sollten explizit „in Harmonie mit dem Menschen" sein und wo immer möglich einen Bezug zur Natur haben.
Der vorgesehene Kinostart Ende 2020 des Films musste aufgrund des zweiten Lockdowns bis auf Weiteres verschoben werden. Ab 21.1.2021 kann „Alto – Architektur der Emotionen" im Salzgeber Club als Video-on-Demand auf der Homepage des Verleihs für 4,90 Euro ausgeliehen werden: https://salzgeber.de/club
Fotos: © Salzgeber & Co. Medien GmbH