In seinem Vortrag stellt sich Landschaftsarchitekt Günther Vogt auf den Standpunkt: Die zukunftsfähige Stadt muss von der Landschaft her gedacht werden. Dann ergeben sich Lösungen, die Städte gegenüber dem Klimawandel resilient machen.
Landschaft ist im Gegensatz zur Wildnis ein vom Menschen gestalteter Raum. Als primär kulturelles Gut, bildet der Diskurs die Basis für das Arbeiten mit Landschaft. Begriffe und Typologien wie Garten, Park, Hof, Platz oder Promenade machen dabei Landschaft lesbar. Sie bilden eine Matrix für die Ordnung der Stadtlandschaft und erlauben es, die vielfältigen Abstufungen vom privaten zum öffentlichen Raum sowie dessen Nutzung, Maßstab, Funktionalität und Atmosphäre zu unterscheiden. Nicht zuletzt das globale Phänomen des Temperaturanstiegs in Folge des Klimawandels erfordert individuelle, auf den lokalen Konditionen basierende Lösungen und einen Diskurs der Entwicklung im großen Maßstab. Die zukunftsfähige Stadt muss von der Landschaft her gedacht werden.
Die Stadtlandschaft ist Gegenstand der Tätigkeit von VOGT Landschaftsarchitekten. Das internationale Team entwirft, plant und realisiert seit zwanzig Jahren nationale und internationaler Projekte in unterschiedlichen Maßstäben. Das Spektrum reicht vom kleingliedrigen Stadtplatz bis zum metropolitanen Park und erfolgt in Zusammenarbeit mit renommierten Architekturbüros und Kunstschaffenden. Mit Projekten wie der Tate Modern in London, der Allianz Arena in München oder der Masoala-Regenwaldhalle im Zoo Zürich erlangte das Büro internationale Bekanntheit.
Aus der Büropartnerschaft mit Dieter Kienast ging im Jahr 2000 VOGT Landschaftsarchitekten hervor und wurde durch Standorte in Berlin (2010), London (2009) und Paris (2018) erweitert. An das Büro angegliedert ist das Case Studio VOGT, als Schnittstelle zwischen der Praxis und der theoretischen und forschenden Auseinandersetzung von Günther Vogts Lehrstuhl an der ETH Zürich.
Die Ausbildung an der Gartenbauschule Oeschberg legte die praktische Basis für die intensive Beschäftigung von Günther Vogt mit der Landschaft. Die Kenntnis der Vegetation und der Fertigkeiten bei dessen Kultivierung bilden bis heute einen Grundpfeiler seiner Arbeit. Als passionierter Sammler und neugieriger Reisender sucht er nach Möglichkeiten, die Landschaft zu lesen, zu interpretieren und zu beschreiben, und findet Antworten auf die Fragen nach zukünftigen Formen des urbanen Zusammenlebens. 2012 wurde Günther Vogt mit dem Prix Meret Oppenheim ausgezeichnet.
Ein Vortrag von Günther Vogt / Vogt Landschaftsarchitekten AG, Zürich, am Donnerstag, 4. Februar 2021 um 18:30 Uhr per Livestream aus dem Oskar von Miller Forum auf www.ovmf.de (ohne Anmeldung).
Fragen an Günther Vogt können während des Vortrags an vortrag@ovmf.de gesendet werden.