Zeitgenössische Architektur in Bayern

Parken unterm Altstadtring

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Mit der Eröffnung der Hofbräuhaus Parkgarage zwischen Maximilianstraße und Isartor gelingt München ein weiterer Schritt in Richtung autoberuhigte Altstadt. Der Clou: die Tiefgarage hält weit mehr bereit als moderne Parkflächen für Autos.

Dank der einzigartigen Lage ermöglicht die Hofbräuhaus Parkgarage eine direkte Zufahrt vom Altstadtring. Durch die Kombination mit den umfassenden Sharing-Angeboten der emissionsfreien Verkehrsmittel Rad, E-Bike und E-Scooter im Basement des Mobilitätshotspots sorgt das innovative Infrastrukturprojekt darüber hinaus für mehr Mobilität und Flexibilität in der Innenstadt.

Auf drei Etagen – taghell mit energiesparenden LED-Bewegungssensoren beleuchtet – stehen in der Hofbräuhaus Parkgarage unter den 520 Stellplätzen zunächst auch 18 Ladestationen für E-Autos rund um die Uhr zur Verfügung. Durch bauliche Vorkehrungen ist je nach Bedarf ein Ausbau der Infrastruktur für E-Mobilität vorgesehen, der alle Stellplätze umfassen kann.

Parkkomfort mit breiten Stellplätzen

Nach der Einfahrt über eine besonders breite Einfädelspur erwarten die Fahrerinnen und Fahrer unter der Oberfläche überdurchschnittlich große Stellplätze mit besonderem Parkkomfort: Die 2,5 Meter breiten, stützenfreien und im Einbahnstraßenverkehr schräg angeordneten Stellplätze erlauben auch großen Fahrzeugen das Einparken in nur einem Zug. Ein intuitives Farbkonzept mit Stellplatznummerierung stellt sicher, dass das eigene Auto schnell gefunden wird.

Durch die Lage direkt unter den stark frequentierten Fahrspuren des Altstadtrings entspricht der Mobilitätshotspot nach Definition der Ingenieure der Kategorie eines Brückenbauwerks. Mit einer bis zu 13 Meter tiefen Baugrube und teilweise lediglich fünf Metern Abstand zum Nachbargebäude umfasste der Erdaushub 70.000 Kubikmeter – ein Volumen, das dem des gesamten oberirdischen Knöbelblocks entspricht. Die archäologische Beschaffenheit des Standorts, die provisorische, größtenteils vierspurige Verkehrsführung auf dem Altstadtring sowie die modifizierte Deckelbauweise stellten das Projekt vor große Herausforderungen. Dennoch gelang dem Team von Bernhard Deurer, Projektleiter bei WÖHR + BAUER, mit der Eröffnung am 1. März 2021 eine Punktlandung.

Tiefgarage mit Mobilitätshotspot

Nach einer Übergangszeit von vier Wochen wird das in die Jahre gekommene Parkhaus an der Hildegardstraße endgültig geschlossen und für den Abbruch vorbereitet. Der Zeitraum bis 1. April 2021 wird als Pre-Opening-Phase genutzt, um alle Navigations- und Parkleitsysteme zu aktualisieren wie auch die Mobilitäts- und Logistikangebote zu finalisieren. Erst dann geht die Tiefgarage mit dem Mobilitätshotspot in ihrer Gesamtheit faktisch in Betrieb.

Am 1. April 2021 nimmt im Zwischengeschoss – dem sogenannten Basement – die integrierte Mobilitätsstation ihren Betrieb auf. Hier können Fahrradboxen, E-Roller, Fahrräder und E-Bikes per App gemietet werden. Zudem werden demnächst Packstationen (unter anderem DHL) installiert – ein Service, der sich auch an die Nachbarschaft und Dauerparkende richtet, die sich Pakete bequem dort abholen können.