Die Münchner Kunstsammlerin und Begründerin der gleichnamigen Sammlung - Ingvild Goetz - feiert im Mai einen runden Geburtstag. Ein großes Fest wird es zu diesem Anlass leider nicht geben können, doch die Sammlung Goetz hat sich eine ebenbürtige Alternative ausgedacht...
Der Fotograf Thomas Dashuber wurde gebeten, einen kurzen Film aus den Fotografien und Filmsequenzen zusammenzustellen, die in Goetz's bisheriger Zeit als Sammlerin entstanden sind. Der Kurzfilm mit dem Titel Kunst ist meine große Liebe wird vom 5.-16. Mai 2021 auf der Website der Sammlung Goetz und auf deren Social Media Kanälen präsentiert.
Die Sammelleidenschaft von Ingvild Goetz reicht bis in die 1960er Jahre zurück, in denen sie auch den Grafik-Verlag art in progress gründete. Es folgten die Galerieeröffnung 1972 in Zürich, die erste Teilnahme auf der neugegründeten Art Basel und der Umzug der Galerie nach München in die Maximilianstraße. Dort zeigte sie namhafte Künstler*innen wie Christo, Cy Twombly, Giulio Paolini, Jannis Kounellis, Hanne Darboven, Brice Marden, Annalies Klophaus, Sol Lewitt, Neil Jenney, Michael Buthe, Jürgen Klauke und Mario Schifano.
1984 schloss Ingvild Goetz die Galerie, um sich ganz der systematischen Erweiterung ihrer Sammlung zu widmen. Die ersten Sammlungsschwerpunkte waren die Arte Povera und amerikanische Künstler*innen der 1980er Jahre. Die etwa 300 Arbeiten aus der Galeriezeit bildeten den Grundstock für die heutige Sammlung Goetz. Später folgten die Young British Artists, Medienkunst, Gutai, italienische Kunst nach 1950, Gegenwartskunst und Einzelpositionen deutscher Künstler*innen als neue Sammlungsschwerpunkte.
1989 beauftragte Ingvild Goetz die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron mit dem Bau eines Privatmuseums in München-Oberföhring, das 1993 eröffnet wurde. Obwohl das Sammlerhaus ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit geplant war, zeigt Ingvild Goetz dort seit 1993 die Werke ihrer immer größer werdenden Sammlung in wechselnden Einzel- und Gruppenausstellungen. Hinzu kommen zahlreiche Kooperationsprojekte mit namhaften Institutionen weltweit. 2014 schenkte sie einen Teil ihrer Sammlung und das Ausstellungsgebäude dem Freistaat Bayern, der die Sammlung Goetz seitdem als staatliche Kulturinstitution weiter fortführt.