Der Klimawandel fordert von den Menschen in allen Bereichen nachhaltiger zu handeln, sodass wir auch zukünftigen Generationen einen lebenswerten Planeten hinterlassen. Das gilt in besonderem Maße auch für die Architektur. Einer der wichtigsten Herausforderungen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit in der Architektur, aber auch beim Bauen und in der Stadtentwicklung allgemein ist das Besinnen darauf, dass unsere Ressourcen nicht endlos sind.
Das Bauen muss zukünftig mit weniger Baumaterialien erfolgen und es müssen Baumaterialien verwendet werden, die nachhaltiger sind. Bei all diesen Punkten darf jedoch nicht vergessen werden, dass das Bauen noch bezahlbar und ein gewisser künstlerischer wie von Singulart gefordert, vorhanden bleiben muss.
Auch der Umgang mit freien Flächen muss sich ändern, da diese nicht vermehrbar sind. Anstatt immer mehr Flächen zu versiegeln, muss sich Architektur verstärkt in die vorhandene Natur einpassen und dennoch dafür sorgen, dass insgesamt genügend Platz zum Wohnen, Arbeiten und Leben vorhanden ist.
Energieverbrauch und Effizienz
Ein anderer ebenfalls sehr wichtiges Thema für die Architektur ist der Energie- und Stromverbrauch und die Energie- und Stromgewinnung einerseits und die Energieeffizienz und -Effektivität andererseits.
Die Architektur muss dabei einen noch stärkeren Fokus darauf legen, dass so gebaut wird, dass möglichst viel Sonnenenergie eingefangen Neben Solarpaneelen und Kollektoren auf dem Dach zur Strom- und Warmwassergewinnung sowie deren Speicherung sind das vor allem auch die vermehrte Nutzung von Sonnenlicht an Fassaden- und Dachflächen um den Heizbedarf auf ein möglichst niedriges Maß zu bringen.
Letztlich muss das Ziel ein CO2-neutrales Passivhaus mit wenig Stromverbrauch sein, dass flächensparend und mit möglichst wenig regenerativen und nachhaltigen Materialien auskommt, wobei auch hier der ökologische Aspekt mit den sozialen und ökonomischen Anforderungen in Einklang zu bringen sind. Wichtig ist auch, dass es zwar auch bestimmte Verbote geben muss, aber die Menschen insgesamt noch mitgenommen werden, um die Ziele der Architektur für die Zukunft nicht zu konterkarieren.
Nachhaltigkeit in der Architektur – die fünf Grundprinzipien
Nach dem bekannten Architekten Wolfgang Frey lassen sich letztlich fünf Prinzipien der Nachhaltigkeit in der Architektur und beim Bauen beschreiben. Diese sind Ökologie, Ökonomie, Gesellschaft, Gestaltungswille und Anreiz. Mit seinem fünf Prinzipien macht er deutlich, dass eine isolierte Betrachtung einzelner Aspekte nicht ausreichen ist. Es geht vielmehr um einen ganzheitlichen Ansatz, um ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig zu bauen.
Bauwirtschaft ist ein besonders ressourcenintensiver Wirtschaftszweig
Etwa 90 Prozent der gewonnenen mineralischen Rohstoffe in Deutschland werden verbaut. Berechnungen haben ergeben, dass durch das Bauen täglich 74 Kilogramm Material pro Kopf verbraucht beziehungsweise für deren Herstellung verbraucht werden. Gut die Hälfte davon sind immer noch Materialien und Rohstoffe, die nicht nachwachsen wie Baustoffe, Öl, Kohle, Gas, Sand, Schotter und andere Materialien, die beim Bauen eingesetzt werden. In einer durch das Umweltministerium in Österreich beauftragten Studie wurde ermittelt, dass allein mit dem in Österreich jedes Jahr für das Bauen verbrauchten Materialien jedes Jahr 600 Wolkenkratzer in Höhe von 220 Meter gebaut werden könnten. Bei all diesen Zahlen ist der Wasser und Naturverbrauch für die Herstellung der Baumaterialien noch gar nicht eingerechnet. In jedem Fall zeigen die Zahlen und Bilder eines eindeutig, vor welchen riesigen Herausforderungen die Bauwirtschaft und letztlich auch die Architektur stehen.