Zeitgenössische Architektur in Bayern

Das LAB kommt

Foto von Sieuwert Otterloo auf Unsplash Foto von Sieuwert Otterloo auf Unsplash

Bund finanziert mit 3,6 Millionen Euro den Aufbau eines bundesweiten Bauforschungszentrums für klimaneutrales und ressourceneffizientes Bauen. Das Forschungszentrum, genannt LAB – Living Art of Building kann jetzt vom Haupt-Standort Bautzen aus starten und bundesweit an verschiedenen Standorten aufgebaut werden.

Für die folgenden vier Jahre sind zudem bis zu 65 Millionen Euro als so- genannte Verpflichtungsermächtigungen verankert. Für Investitionen in den Aufbau in Sachsen haben die Landkreise Bautzen und Görlitz zugesagt, mit Hilfe der Städte und Gemeinden bis zu 450 Millionen Euro ihrer Strukturwandelmittel zur Verfügung zu stellen.

Einzigartiges, bundesweites Zukunftsprojekt

Ab 2024 soll der mehrjährige Aufbau des LAB beginnen. Perspektivisch sollen insgesamt rund 1.250 Mitarbeitende aus Wissenschaft und Technik in weltweit einzigartigen Labo- reinrichtungen forschen und entwickeln. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Indust- rie werden langfristig bis zu 40.000 Arbeitsplätze in und um das LAB herum entstehen. Beteiligen können sich deutschlandweit alle Interessenten, die das nötige Fachwissen und Ressourcen einbringen können.

Der Landrat des Landkreises Bautzen, Udo Witschas, freut sich sehr über die Entschei- dung des Bundes: „Wir haben sehr für diese Idee gekämpft, weil es ein wichtiges Zu- kunftsthema ist. Von Bautzen aus können wir Vorreiter sein und gleichzeitig zum Erfolg des Strukturwandels beitragen. Ich danke allen, die uns unterstützt haben und mit uns gemeinsam das LAB deutschlandweit mit internationaler Strahlkraft aufbauen werden."

LAB ist Schlüssel für klimaneutrales und ressourceneffizientes Bauen

Im LAB sollen künftig Antworten auf die drängenden Fragen in der Bauwirtschaft gegeben werden. Derzeit entfallen über 25 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes auf die Bauwirtschaft, ebenso wie 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs. Bauabfälle machen fast 60 Prozent der jährlichen Abfallmenge in Deutschland aus. Durch intensive Grundlagenforschung sollen im LAB Lösungen und Ideen für die Entwicklung neuer Materialien, Technologien, Verfahren und die weitere Digitalisierung in großem Maßstab gefunden werden.

Mit der Forschung im LAB kann Technologieführerschaft aus Deutschland für das neue Bauen geschaffen werden. Jetzt macht sich bezahlt, dass wir an das Projekt geglaubt haben," freut sich Prof. Manfred Curbach, Initiator des LAB und renommierter Bauingenieur. „Wer den Klimawandel positiv beeinflussen will, muss beim Bau ansetzen. Der jetzt möglich werdende Start des LAB ist ein toller Teamerfolg und ich bin stolz auf das leidenschaftliche Engagement meiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter." Seit 2021 wurde das LAB-Konzept von einem multidisziplinären Expertenteam entwickelt, um einen Beitrag zur Transformation der Bauwirtschaft hin zur Klimaneutralität 2045 zu leisten. Zum Team gehören neben Prof. Manfred Curbach unter anderem Jan Wörner, Präsident von acatech, Dr. Birgit Beckmann von der TU Dresden sowie Prof. Edeltraud Günther und Franziska Stölzel von der Universität der Vereinten Nationen. Die Forschung des LAB soll unter anderem durch die Nutzung von Partnerschaften deutschland-, europa- und weltweit für mehr Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft sorgen.

Regine Geibel

„Neben meiner redaktionellen Tätigkeit plane ich unter dem Namen STUDIO REGINE GEIBEL ökologische Holzhäuser im Alpenraum und Ferienhäuser in Südeuropa; unter dem Namen 8 SENSES berate ich - zusammen mit Maren Boettcher - Hotels bzgl. Design-Refresh, Usability, Akustik, Beleuchtung“

Regine Geibel

Gründerin und Chefredakteurin