Als der Großvater 1912 eine kleine Tischlerei im österreichischen Zillertal gründete, konnte er nicht ahnen, dass daraus einmal eines der führenden Einrichtungshäuser Österreichs wird: Wetscher. Hier befrage ich den heutigen Chef nach dem Erfolgsgeheimnis, den extrem beliebten Events und danach, wie bei Wetscher Architekten bei der Planung unterstützt werden...
Eine Lage in der Provinz, zwischen hohen Bergen, am Beginn des Zillertals, das jeder mit herrlichen Skipisten, aber nicht mit einem Ort für erstklassige Einrichtung verbindet und dennoch: Auszeichnungen noch und nöcher, darunter „Bestes Familienunternehmen“, der „Internationale Interieur Award“, „Falstaff-Living-Award als beliebtestes Einrichtungshaus Österreichs“,„Ausgezeichneter Lehrbetrieb“... und Giorgio Busnelli, der ehemalige CEO von B & B Italia sagte: “Ein Haus von ähnlicher Faszination, Größe und Qualität eines Wetscher gibt es kaum ein zweites Mal auf der Welt.”
Regine Geibel:
Ihr seid ein echtes Phänomen; was ist Euer Geheimnis? An den tollen Marken allein kann es nicht liegen. Vielleicht, dass Ihr bis heute das Tischler-Handwerk als Basis habt, oder dass Ihr ein Familienbetrieb seid?
Martin Wetscher:
Das Geheimnis ist das totale und tiefe Eintauchen in das Thema Wohnen und Einrichten und zwar von allen Seiten. Wir sind in 5. Generationen Tischler, wir arbeiten seit den 60er Jahren mit den großen italienischen Möbelmarken wie B&B Italia, Minotti, Cassina, Flexform…. Wir haben nicht den größten, aber wahrscheinlich den schönsten Möbelschauraum weit und breit und das Ganze in einem Tiroler Bergtal. Mein Vater war der jüngste Tischlermeister Tirols und hat an der Kunsthochschule in Wien Gestaltung studiert. Und genau das ist es, was uns ausmacht. Auf der einen Seite das Bodenständige, die über 100-jährige, im alten Handwerk verwurzelte Tradition und auf der anderen Seite der internationale Blick, das von der großen weiten Welt geformte Verständnis für schönes Wohnen, die stetige Weiterentwicklung.
Was erlebt man bei Euch in der Ausstellung? Sie ist groß, aber das alleine dürfte nicht reichen dafür, dass die Kunden von weit her anreisen; nicht selten auch aus Bayern...
Die Ausstellung ist sicher ein großer Magnet, weil wir die Hochwertmarken in einer Größe und Breite zeigen, wie das sonst niemand tut. Die Kund_innen können bei uns in die unterschiedlichsten Wohnwelten und Wohnstile eintauchen. Manche spazieren stundenlang durchs Haus. Es ist wie ein Zirkuszelt für das gehobene Wohnen. Zwischen Altholz und modernem italienischen Küchenstudio, zwischen den schönsten Gartenmöbeln von Minotti oder dem Designmuseum im „Wetscher Braukeller“.
Und darüber hinaus ist es natürlich der Austausch nicht mit einem Möbelverkäufer, sondern mit einem Innenarchitekten, einer Innenarchitektin, die bei uns nicht ihren Stil überstülpen wollen, sondern den individuellen Wohnstil des Kunden ergründen und mit Ort, Architektur und seinen Bedürfnissen in eine Linie bringen. Dies führt zu einem völlig neuen Lebensglück bei den Menschen.
Wer ungeduldig ist und sofort einen Blick in die Ausstellung und hinter die Kulissen werfen möchte, schaut sich dieses nagelneue hochprofessionelle Video an.
Ihr habt auch eine Planungsabteilung; wieso kann ein:e Architekt:in oder Innenarchitet:in dennoch mit der eigenen Planung zu Euch kommen?
Das ist sogar sehr häufig der Fall. Wir arbeiten viel mit Architekt_innen und Innenarchitekt_innen im In- und Ausland zusammen. Oft sind diese sehr froh, dass wir die Detailplanungen, Zusammenstellungen, Stoffvorschläge etc. übernehmen. Gerade aus dem süddeutschen Raum kommen die Leute vermehrt mit ihren Innenarchitekt_innen und sind froh, einen Sparingpartner zu haben, der sie mit Produktwissen und Erfahrung unterstützt.
Die Wohnstilanalyse
Für alle, die sich noch nicht sicher sind, wie es werden soll: Ein eigens von Wetscher entwickelter Wohnstilberatungstest entschlüsselt sogar geheime Wohnwünsche. Welcher Wohntyp sind Sie? Der „anspruchsvolle Wellness-Typ“ mit „Hang zur Lebensfreude“? Oder gehören Sie vielleicht eher zum Wohntyp „Aura“ mit Präferenz für klare Linien und für Reduziertes?
Hier zur Wohnstil-Analyse
Stichwort Mitarbeiterengagement – jeder weiß, dass ein Unternehmen nur so gut ist, wie seine Mitarbeiter. Wie sieht das bei Euch aus?
Genauso ist es. Bei uns kommt es ja nicht nur auf gute Mitarbeiter_innen an, sondern diese müssen auch über ein breites Spektrum an Fachwissen und Beratungskompetenz verfügen. Da ist das persönliche Engagement eines Mitarbeiters noch viel wichtiger. Wir haben als traditionsreicher Familienbetrieb viele langjährige Mitarbeiter, aber auch sehr junge, engagierte. Wir verstehen uns als eine große Familie.
Letztlich ist es aber so, dass wir jeden Mitarbeiter bestmöglich in dem Bereich einsetzen, der seinen tiefsten Leidenschaften entspricht. Gerade im kreativen Metier ist es die Identifikation mit dem eigenen Tun, das die Möglichkeiten bzw. Fähigkeiten eines Mitarbeiters potenziert.
Wie lang fährt man z.B. von München nach Fügen? Gibt es besondere Events, die ein Anlass sein könnten die Fahrt am Tegern- und Achensee entlang „auf sich zu nehmen“?
Von unserer Haustür aus sind es 130 Kilometer bis nach München. Gerade über den Tegernsee kommend ist es auch eine wunderschöne Fahrstrecke.
Bei unseren zahlreichen Events bieten wir unseren Kund_innen immer wieder die Gelegenheit für interessante Einblicke hinter die Kulissen, indem wir die Menschen hinter den Marken präsentieren und ihre Geschichten erzählen. So waren beispielsweise schon Inhaber wie die Minottis, Rolf Benz oder Star-Designer_innen wie Antonio Citterio, Piero Lissoni oder Paola Navone bei uns zu Gast. Gerne können sich Ihre Leser_innen auf unserer Webseite zu unserem Newsletter anmelden, wo wir immer über anstehende Events informieren.
Ein Ausflug ins schöne Zillertal lohnt sich aber nicht nur anlässlich einer Veranstaltung, sondern zu jeder Jahreszeit. Man kann den Besuch bei uns perfekt mit den angenehmen Dingen des Lebens verbinden. Wir geben gerne Empfehlungen zu stilvollen Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten.
Zur Person Marin Wetscher:
Familienmensch und -unternehmer in 5. Generation, aufgewachsen zwischen passionierten Tischlern und Innenarchitekten im Zillertal, seit jeher international orientiert. Mit seinen 4 Kindern auf Alltagstauglichkeit geeicht, vielleicht gerade deshalb eingewöhnt auf ungewöhnliche Perspektiven, die neue An- und Einsichten befördern. Sensibler Fährtenleser von Raumsituationen und Atmosphären, die Glücksgefühle auslösen. Beseelt vom Wunsch Räume zu kreieren, die Hektik zügeln und dem Gemüt Rast bieten. Einst studierender Raumgestalter, heute erfolgreicher Unternehmer, auch deshalb weil er wertvolle Impulse an renommierten Ausbildungsstätten immer schon intuitiv mit dem lebenslangen Studium der Menschen ergänzte. Angeborene Beobachtungslust, die er als leidenschaftlicher Kameranutzer regelmäßig dokumentiert. Überzeugt, dass zum Glück im Leben ein zutiefst persönliches Dach über dem Kopf gehört. Und der Traum vom schönen Wohnen gleichermaßen individuell wie universell ist.
Martin Wetscher schreibt übrigens auch – individuelle, originelle und persönliche Artikel. Hier zu seinem Blog mit Geschichten und Insights rund ums Thema schönes Wohnen.
