Zeitgenössische Architektur in Bayern

Bauen mit Bäumen

Bäume spenden Schatten, filtern und befeuchten die Luft. Kein Wunder, dass vor allem in Städten ihre Bedeutung im Kampf gegen den Klimawandel immer offensichtlicher wird. Eine Ausstellung im Architekturmuseum der TUM kreist um ihre tragende Rolle in der Architektur.

Zwischen Menschen und Bäumen gibt es eine lange Beziehung. Aus ihrem Holz bauen sie seit Urzeiten Behausungen. Baumverehrung ist seit dem Altertum bis heute bei in vielen Kulturen verbreitet – egal ob Germanen, Kelten oder Buddhismus. Gleichzeitig wurden und werden Bäume ohne Rücksicht auf Verluste gefällt, ja ganze Wälder gerodet, weil ihr Standort für andere Zwecke umgewidmet wird.

Steigendes Interesse

Im Zuge des Klimawandels, der die Temperaturen immer weiter steigen lässt, wird allerdings immer klarer, dass Bäume eine tragende Rolle spielen. Sie spenden Schatten, senken die Temperaturen in städtischen Hitzeinseln, steigern die Artenvielfalt und sorgen so für eine Verbesserung der Lebensqualität. Aus diesem Grund steigt das Interesse der (Landschafts-)Architektur an ihnen – weit über die zunehmende Nutzung des klimaneutralen Materials Holz und dekorative Zwecke hinaus.

Mehrdimensionales Phänomen

Vom 13.3. bis 14.9.2025 kreist deshalb die Ausstellung "Trees, Time, Architecture" im Architekturmuseum der TUM in der Münchner Pinakothek der Moderne aus einer ganzheitlichen Perspektive um Bäume als "mehrdimensionales Phänomen". Denn "neben den spezifischen räumlichen und zeitlichen Perspektiven besitzen sie auch ökologische, gesellschaftlich-kulturelle, ästhetische und politische Dimensionen." Gegliedert in drei Teile – Baum, Zeit und Mensch, Baum und Architektur und Baum als Architektur – wird gezeigt, ob und wie sich unsere Lebenswelt mit Bäumen gestalten lässt, in welchem Verhältnis sie zur gebauten Umwelt stehen. Anschauungsmaterial sind unter anderem 30 Entwurfsprojekte, historische Beispiele und Forschungsarbeiten.

Wachsende Architekturen

Dass Architektur mit und aus lebenden Bäumen entstehen kann, beweist die Baubotanik. Als innovative, interdisziplinäre Forschung und Praxis legt sie die Basis für Basis für wachsende Baum-Architekturen; seit 2017 ist das Forschungsfeld an der Professur für Green Technologies in Landscape Architecture der Technischen Universität München angesiedelt.

Von Boeri bis OLA

Über ein weites Spektrum von Bäumen als lebende Organismen und Baumaterialien zeigen die Ausstellungs-Leiter sowie -Kuratoren Ferdinand Ludwig und Kristina Pujkilović Arbeiten von Künstler*innen, Architekt*innen und Wissenschaftler*innen von Stefano Boeri über Frei Otto bis OLA – Office for Living Architecture. Im Rahmenprogramm werden Vorträge, Exkursionen zum Erleben von Bäumen im Stadtraum und sogar eine Summer School angeboten.

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