Den Startschuss für das EU-Smart Cities-Projekt von München, Lyon und Wien gab... Bürgermeister Josef Schmid nun auch ganz offiziell.
Mit diesem Projekt plant die Landeshauptstadt gemeinsam mit städtischen Gesellschaften und Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft den Stadtteil der Zukunft, um höchste Energieeffizienz und vernetzte Mobilität zu erreichen. Modellregionen des Projekts sind Neuaubing – Westkreuz und Freiham. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Einbindung der Bürgerinnen und Bürger. So wird beispielsweise im Frühjahr eine Auftaktveranstaltung vor Ort darüber informieren, wie sich die Bürgerinnen und Bürger konkret beteiligen können.
Ende September 2015 hatte das Städtekonsortium den Zuschlag von der EU bekommen, an zweiter Stelle von nur vier Projekten, die unter mehr als 40 Anträgen ausgewählt wurden. Die EU-Fördermittel belaufen sich insgesamt auf 24,7 Millionen Euro. Die Stadt München und ihre Gesellschaften Stadtwerke München (SWM), Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS) erhalten rund vier Millionen Euro, der gesamte Münchner Verbund 6,85 Millionen Euro. Hinzu kommen Eigenmittel und Gelder aus Wirtschaft und Forschung, sodass insgesamt rund 20 Millionen Euro in das sanierungsbedürftige Viertel Neuaubing – Westkreuz und das Neubaugebiet Freiham in unmittelbarer Nachbarschaft fließen.
Die EU-Kommission fördert dabei nur Innovatives: Neue Technologien und nachhaltige Lösungen kommen zum Einsatz, um eine zukunftsfähige Stadtentwicklung für Mobilität und Klimaschutz aufzeigen, die von anderen Städten und Quartieren übernommen werden kann.
Teil des Projekts wird darüber hinaus der Aufbau von Niedrigenergiequartieren auf Basis erneuerbarer Fernwärme (Geothermie und Niedrigtemperatur-Fernwärme) sowie erneuerbarer Energieversorgung sein. Auch der Ausbau smarter Infrastrukturen durch Smart-Data-Management- Plattformen und Smart-Service-Angebote (zum Beispiel intelligente Laternenmasten, Verteilerstationen für Güter, Dienstleistungen und quartiersbezogene Sharing-Economy-Ansätze, Apps) steht im Fokus. Außerdem werden integrierte, nachhaltige Mobilitätskonzepte umgesetzt. An Mobilitätsstationen im Projektgebiet verknüpft die MVG so das Kernangebote des ÖPNV mit neuen Mobilitätsbausteinen, beispielsweise eCarSharing, Lastenpedelecs, MVG Rad und anderen.
Besonderes Augenmerk liegt auf smarten Formen der aktiven Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern. In einem „Stadtteil-Labor" soll Gegenwart gemeinsam gestaltet werden. Dabei sollen künftige Nutzerinnen und Nutzer mit Unternehmen und örtlichen Umsetzern Lösungen erarbeiten. „Smarter Together" wird in Zusammenarbeit mit städtischen Unternehmen, Non-Profit-Organisationen, führenden europäischen Industrie- und Forschungspartnern sowie hochspezialisierten kleinen und mittleren Unternehmen realisiert. Das Projektmanagement liegt beim Referat für Arbeit und Wirtschaft, in den Modellregionen koordiniert die Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung mbH (MGS) das Projekt. Die Laufzeit beträgt fünf Jahre.