Zeitgenössische Architektur in Bayern

MVRDV für Rock Capital im Werksviertel

MONACO heißt das neue Office-Projekt mit flexibel gestaltbaren Arbeitsräume und einer großen Dachterrasse im Werksviertel. Gestalterischer und nachhaltiger Clou dieses Neubaus mit Mut und Charakter ist eine Fassade aus recycelten Ziegeln und Plastikschindeln.

Ein Spatenstich im vierten Stock ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Der Münchner Projektentwickler Rock Capital Group hat ihn dennoch durchführen lassen: Auf der Terrasse des  WERK 12 (hier zu unserem Interview zum WERK 12) ließ er einen kleinen Sandhaufen aufschüttet, in dem drei Spaten warteten. Denn auf dem eigentlichen Grundstück des neuen Office-Projekts MONACO, schräg unterhalb, wurde bereits mit schwerem Gerät gearbeitet...

Bewusst neue Wege gehen

Dass die Gäste nicht auf die Baustelle eingeladen wurden, hatte einen weiteren Grund: Das preisgekrönte Gebäude WERK 12 wurde vom renommierten Rotterdamer Architekturbüro MVRDV entworfen – von dem die Rock Capital Group jetzt auch das MONACO planen ließ. Resultat ist laut ihres Geschäftsführenden Gesellschafters Peter G. Neumann „ein einzigartiges und repräsentatives Bürogebäude, das im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Wohlbefinden neue Maßstäbe in der Landeshauptstadt setzt. Das übliche Office-Design aus Stahl und Glas erschien uns für diesen Ort einfach nicht die richtige Lösung. Deshalb wollten wir mit dem MONACO bewusst neue Wege gehen."

Identitätsstiftende Fassade

Auf sechs Etagen verteilen sich rund 4.000 Quadratmeter Bürofläche, die von den zukünftigen Mietern flexibel gestaltet werden können. Ihnen stehen außerdem 580 Quadratmeter Terrassen- und begrünte Rooftop-Flächen sowie ein Multi-Purpose-Room zu Verfügung. Gestalterischer Clou ist eine strukturierte Fassade, die mit variierender Optik und Haptik 60.000 wiederverwendete Ziegel sowie 20.000 verschiedenfarbige Schindeln aus Recycling-Plastik prägen, was für eine Reduktion neuer Baumaterialien um 50 Prozente sorgte. „Die Fassade stiftet Identität und setzt im städtischen Raum ein Statement für die Zukunft", erklärte Sven Thorissen von MVRDV. „Wir wollen zeigen, dass Nachhaltigkeit und Design sich nicht ausschließen. Das bunte Erscheinungsbild greift die Vergangenheit des Areals als Kunst- und Kulturviertel auf."

Stadtbildprägendes Projekt

Obwohl die Fertigstellung erst 2027 erfolgt, wurde das MONACO schon jetzt mit dem German Design Award 2025 ausgezeichnet. Voll des Lobes war auch Christian Bernreiter, Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, beim Spatenstich: „Das Bauprojekt zeigt, was möglich ist, wenn Projektentwickler mit frischen Ideen und unternehmerischem Mut ans Werk gehen." MONACO sei ein Beispiel für ein Bürogebäude von morgen. Verena Dietl, Dritte Bürgermeisterin Münchens fand: „München braucht genau solche innovativen Projekte, die unsere Stadt zukunftsfähig machen und gleichzeitig ihren Charakter bewahren. Besonders erfreulich ist, dass hier nicht nur Arbeitsräume geschaffen werden, sondern auch ein Ort der Begegnung, der das Werksviertel weiter belebt." Und Prof. Dr. Elisabeth Merk, Stadtbaurätin der Landeshauptstadt München attestierte: „Das MONACO ist ein Projekt, das an diesem Standort im Werksviertel wirklich stadtbildprägend sein wird. Es setzt einen architektonischen Akzent und greift mit der Fassade aus Klinkersteinen vor allem auch das industriekulturelle Erbe dieses Areals auf."

Innovatives „Immune Office"-Konzept

Das MONACO punktet aber auch mit anderen Besonderheiten: Unter anderem reduziert intelligenter Sonnenschutz  den Energiebedarf für die Raumkühlung und damit CO2. Angestrebt wird eine LEED Platin Zertifizierung für nachhaltiges Bauen auf höchstmöglichem Niveau. Außerdem bringt Rock Capital sein innovatives „Immune Office"-Konzept wieder ein, das erstmals im Bürogebäude HEADS in Aschheim erfolgreich umgesetzt wurde. Als ganzheitlicher Ansatz geht es mit hochentwickelten Lüftungs- und Filtrationssystemen, die für eine konstant hohe Luftqualität sorgen und das Risiko von Viren- und Keimübertragungen minimieren, weit über einfache Hygiene-Maßnahmen hinaus.

A bissl wos geht immer

Der Name MONACO geht übrigens auf die Lage des Gebäudes an der Helmut-Dietl-Straße zurück. „In Anlehnung an den wahrscheinlich münchnerischsten aller Münchner, den Monaco Franze, feiern wir mit dem Neubau Mut und Charakter", so Peter G. Neumann – frei nach dem Motto des Ewigen Stenz' „a bissl wos geht immer".

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